Inhaltszusammenfassung:
Zielsetzung: Vergleich der diagnostischen Bildqualität einer, im MR-Tomographen integrierten Ganzkörperspule mit einer Oberflächenspule. Betrachtung eines Patientenkollektivs mit bekannter PAVK im klinischen Routinebetrieb.
Material und Methoden: Das retrospektiv untersuchte Patientenkollektiv umfasst 60 konsekutive Patienten (26 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 71,6 Jahren, bei denen Hybrid ceMRA Untersuchungen der Becken-Bein-Arterien im Rahmen der klinischen Routineversorgung nach einem standartisierten Schema durchgeführt wurden. Zur standardisierten Auswertung wurden die Unterschenkelarterien in zehn Segmente pro Bein unterteilt. Als objektives Kriterium der Bildqualität diente die Signal-Noise-Ratio (SNR), die in jedem Segment und für beide Spulen separat gemessen wurde. Die subjektive Bildqualität und die Graduierung möglicher Stenosen erfolgten durch zwei zueinander und in
Bezug zu Untersuchungs- und Patientendaten verblindete Auswerter. Die Bewertung erfolgte anhand einer 4-stufigen Ordinalskala von 0 = optimale Beurteilbarkeit bis 3 = nicht beurteilbar. Die Einstufung des Schweregrades einer Stenose erfolgte anhand einer 4-stufigen Ordinalskala von 0 = keine Stenose bis 3 = kompletter Verschluss.
Ergebnisse: Die Messungen des Signals im arteriellen Gefäß, des Hintergrundsignals und dessen Standardabweichung sowie die hieraus berechnete SNR zeigten jeweils einen signifikanten Unterschied zwischen beiden Spulen (p < 0,0001). Der Mittelwert der SNR der Arteriendarstellung gegenüber dem Hintergrund als wichtigstem objektivem Qualitätsparameter der ceMRA liegt bei Verwendung der Oberflächenspule fünffach höher als bei der integrierten Körperspule (148,06 vs. 29,62, p < 0,0001). Bei den subjektiven Auswertungen zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Auswertern hinsichtlich der Beurteilung der diagnostischen Qualität bei der integrierten Spule (p < 0,0001). Dieser Unterschied war bei der Oberflächenspule nicht mehr vorhanden (p = 0,077). Zudem war bei Verwendung der integrierten Körperspule ein signifikanter Unterschied der subjektiven Bildqualität zwischen den einzelnen Gefäßsegmenten mit Verschlechterung der Bildqualität von den proximalen zu den distalen Segmenten hin festzustellen (p < 0,0001). Auch dieser Unterschied ist bei Verwendung der Öberflächenspule statistisch nicht mehr vorhanden (p = 0,36).
Diskussion: Bei Verwendung der integrierten Körperspule resultiert somit eine erheblich schlechtere diagnostische Qualität als bei Verwendung der Oberflächenspule. Bei Verwendung der Oberflächenspule waren nach subjektiven Kriterien alle Gefäßsegmente mit derselben, im Vergleich zur integrierten Körperspule deutlich besseren Bildqualität abgebildet. Gefäßstenosen haben bei beiden Spulen einen signifikanten negativen Einfluss auf die Bildqualität. Die Ergebnisse der subjektiven Bewertung der diagnostischen Qualität durch zwei Auswerter mit unterschiedlicher klinischer Erfahrung korrelieren zu den Ergebnissen der objektiven Bildbewertung.
Schlussfolgerung: Die Bildqualität der integrierten Körperspule ist der der Oberflächenspule bei Anwendung in der klinischen Routineversorgung zur prätherapeutischen PAVK Diagnostik deutlich unterlegen. Für ein klinisches Untersuchungsprotokoll ist deshalb zumindest zur Darstellung der Unterschenkeletage weiterhin die Verwendung einer
Oberflächenspule unverzichtbar.