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Zahnimplantate werden vermehrt zur prothetischen Rehabilitation eingesetzt. Eine wichtige Voraussetzung für den Langzeiterfolg der Implantate und damit auch des darauf verankerten Zahnersatzes ist ein niveaustabiler periimplantärer Knochen. Veränderungen in seinen Ausmaßen können radiographisch sichtbar gemacht und quantifiziert werden.
Ziel dieser Studie war es, Frialit-2 Implantate mit unterschiedlicher prothetischer Versorgung in Ober- und Unterkiefer in einem Untersuchungszeitraum von 10 Jahren nach Eingliederung des Zahnersatzes auf periimplantäre Knochenveränderungen zu untersuchen. 93 Patienten, die mit 153 Frialit-2 Implantaten in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der ZZMK-Klinik der Universität Tübingen versorgt worden waren, wurden in die Studie eingeschlossen. 55,5% der Implantate befanden sich im Oberkiefer, 44,5% im Unterkiefer. Es wurden Implantate der Durchmesser 3,8-6,5mm sowie der Längen 10-15mm verwendet. 85 Implantate wurden mit Einzelkronen, 38 mit stegretiniertem Zahnersatz, 22 mit implantatfixierten Brücken sowie 8 Implantate mit kugelkopfretiniertem Zahnersatz versorgt.
Zu den Zeitpunkten postoperativ, nach Eingliederung des Zahnersatzes sowie zu Kontrollzeitpunkten nach 1, 2, 3, 5 und 10 Jahren wurden Röntgenaufnahmen in Form von Orthopantomogrammen und Mundfilmen angefertigt. Diese wurden digitalisiert und mittels eines reliablen Messverfahrens auf etwaige Knochenveränderungen in horizontaler und vertikaler Dimension untersucht. Die ermittelten Messstrecken wurden auf ihre Plausibilität geprüft sowie im Zweifelsfall erneut erhoben.
Die statistische Auswertung erfolgte bei normalverteilten Daten mittels Student-t-Test; alternativ kam der Wilcoxon´s signed rank-Test zur Anwendung. Es konnte festgestellt werden, dass periimplantärer Knochen primär in seiner koronalen Dimension ab dem Zeitpunkt der Implantatinsertion bis zum Ende des Untersuchungszeitraums nach 10 Jahren Veränderungen unterliegt.
Für die Gesamtheit der untersuchten Implantate konnte ein initialer koronaler Knochenverlust in Höhe von 1,02mm bis zur prothetischen Versorgung festgestellt werden, der sich im darauffolgenden Jahr auf 1,40mm vergrößerte. Nach geringen Schwankungen zu den Untersuchungszeitpunkten im 3. und 5. Jahr stieg der Knochenverlust im Mittel auf 1,85mm nach 10 Jahren.
Im Seitenzahngebiet von Ober-und Unterkiefer unterschied sich der koronale Knochenverlust dabei nicht signifikant; im Unterkieferfrontzahngebiet konnte dagegen ein statistisch signifikant höherer Knochenverlust als in der Oberkieferfront nachgewiesen werden.
Die Knochendefektbreite blieb mit Werten zwischen 0,23mm zum Zeitpunkt der prothetischen Versorgung und 0,39 mm nach 10 Jahren für alle Implantate nahezu unverändert, ebenso der umgebende Alveolarknochen. Implantate mit festsitzender Versorgung zeigten tendenziell einen geringeren Knochenverlust in vertikaler Dimension als Implantate, die mit abnehmbarem Zahnersatz versorgt worden waren. |
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