Inhaltszusammenfassung:
In dieser Studie konnten wir zeigen, dass die SDF-1 Rezeptoren CXCR4 und CXCR7 auf der Thrombozytenoberfläche exprimiert werden. Wenn wir die Oberflächenexpression von CXCR4 und CXCR7 in zwei Patientengruppen (stabile Angina Pectoris vs. akutes Koronarsyndrom) vergleichen, fällt auf, dass die CXCR7 Expression bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom deutlich erhöht ist. Dies gilt für CXCR4 nicht. In unserer Studie korrelierte thrombozytäres SDF-1 sowohl mit CXCR4 als auch CXCR7. Abschließend konnten wir einen signifikanten Einfluss von CXCR7 auf die Erholung der LV-Funktion nach ACS zeigen.
Insgesamt wurden 215 Patienten in die Studie eingeschlossen (n=112 stabile Angina Pectoris, n=103 akutes Koronarsyndrom). Mittels Western Blot Analyse, Konfokalmikroskopie und FACS Messungen konnten wir die Expression von CXCR4 und CXCR7 auf Thrombozyten zeigen. Die Oberflächenexpression von CXCR4 und CXCR7 in den beiden Patientenkollektiven wurde mittels FACS Messungen ermittelt. Die LV-Funktion wurde bei Studieneinschluss mittels Lävokardiographie während der Herzkatheteruntersuchung evaluiert. Danach erfolgten echokardiographische Verlaufskontrollen im Rahmen des Krankenhausaufenthaltes sowie nach 3 Monaten.
Die Studienergebnisse deuten an, dass thrombozytäres CXCR7 SDF-1 Effekte vermitteln- und zu einer Erholung der Myokardfunktion nach akutem Koronarsyndrom beitragen könnte. Jedoch muss das regenerative Potential der Thrombozyten sowie insbesondere der Einfluss von CXCR4 und CXCR7 auf Stammzellfunktion sowie Rekrutierung noch besser verstanden werden um schlussendlich neue therapeutische Strategien für Patienten mit ischämischer Herzerkrankung zu entwickeln.