Inhaltszusammenfassung:
Die Prävalenz der Adipositas und der damit assoziierten Erkrankungen nimmt in den letzten Jahrzehnten stetig zu. Ein hoher BMI führt mittlerweile die Rangliste der vermeidbaren Risikofaktoren in Deutschland an. Durch eine Ernährungsumstellung und Zunahme der körperlichen Aktivität kann diesem Trend entgegengewirkt werden, es zeigt sich jedoch ein sehr unterschiedliches Ansprechen auf diese Maßnahmen. Mitverantwortlich spielen hierbei genetische Faktoren eine große Rolle, so konnten genomweite Assoziationsstudien einen starken Zusammenhang von der Erkrankung an einem Diabetes Typ 2 und Mutationen im TCF7L2-Gen aufzeigen. Es konnte aufgezeigt werden, dass der SNP rs7903146 in TCF7L2 einen Effekt auf das metabolische Gleichgewicht hat und auch an der Entstehung von Adipositas beteiligt ist. Ebenso konnte gezeigt werden, dass Risikoallelträger schlechter auf eine Lebensstilintervention hinsichtlich Gewichtsreduktion ansprechen.
Diese Arbeit hatte zum Ziel, eine Interaktion des SNPs rs7903146 mit einer Änderung der Fitness auf eine Änderung der Fettmasse festzustellen. Hierfür erfolgte bei den Probanden eine Lebensstilintervention, die eine Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion und Zunahme der körperlichen Aktivität zum Ziel hatte. Für die exakte Bestimmung der Fettgehaltswerte kamen kernspintomographische Untersuchungen zum Einsatz. Die körperliche Leistungsfähigkeit wurde mittels Fahrrad- und Laufbandergometrie überprüft.
Es konnte gezeigt werden, dass eine Steigerung der körperlichen Fitness mit einer Reduktion des BMI und Abnahme der Fettmasse einherging. Bei Vorliegen des Risiko (T)-Allels im SNP rs7903146 kam es jedoch bei vergleichbar angestiegener Fitness zu einer verminderten Reduktion des BMI, Gesamt-Fettgehalts und viszeralen Fettgehalts im Vergleich zu den (C)-Allel-Trägern. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass der SNP rs7903146 in TCF7L2 einen signifikanten Einfluss auf die Gewichtsabnahme und Reduktion des Fettgehalts bei Verbesserung der Fitness hat.