Inhaltszusammenfassung:
Bis vor wenigen Jahren galten zystische Pankreasneoplasien als sehr seltene Raumforderungen. Bislang wurden solche Läsionen wegen ihrem möglichen malignen Potenzial alle und früh operiert. Verbesserte Bildqualität und eine niedrige Indikationsschwelle von Ultraschall und Computertomographie führen zu einem zunehmenden Nachweis von asymptomatischen, immer kleineren, zystischen Pankreasläsionen. Über die Häufigkeit, das Wachstumsverhalten und den natürlichen Verlauf zystischer Pankreasneoplasien ist wenig bekannt. Das vorhandene Wissen stützt sich in der Regel auf symptomatische, operierte Patienten, deren Vorgeschíchte sich meist nur auf die Beschwerden der letzten Monate vor Operation beschränkt. Anzunehmen ist, dass ein jahrelanges asymptomatisches Stadium besteht, in welchem solche Läsionen in Schnittbildverfahren zufällig entdeckt werden. Es stellte sich deshalb die Frage, ob jeder operationsfähige Patient in einem Pankreaszentrum vorgestellt werden muss oder ob in Kenntnis des natürlichen Verlaufs bei solchen Zufallsbefunden und des oftmals hohen Lebensalter der Patienten eine längerfristige Verlaufskontrolle ausreichend und vertretbar ist. Ziel dieser Studie war es bei einem nicht selektioniertem Patientenkollektiv in einem allgemeinem Krankenhaus das Vorkommen von zystischen Pankreasneoplasien zu erfassen, den diagnostischen Weg festzulegen und den klinischen Verlauf längerfristig zu verfolgen. Erfasst wurden 64 Patienten (14 Männer und 50 Frauen) mit einem Altersdurchschnitt von 71,2 Jahren, welche durchschnittlich 50,9 Monate beobachtet wurden.