Systematische Literaturübersicht und Metaanalyse zur berufsabhängigen Ätiopathologie der Tendovaginitis stenosans de Quervain

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/67101
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-671013
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-8521
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2015-12-10
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Schaller, Hans-Eberhard (Prof. Dr. med.)
Tag der mündl. Prüfung: 2015-10-14
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Metaanalyse
Freie Schlagwörter: Systematische Literaturübersicht
Tendovaginitis stenosans de Quervain
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Nach Auswertung der Ergebnisse der systematischen Literaturübersicht und der Metaanalyse von 179 Artikeln muss festgehalten werden, dass die Ätiologie nicht eindeutig zu klären ist. Das mediane Evidenzlevel ist dabei so gering, dass nur 16 von 179 Studien weitergehend anhand der STROBE-Checkliste und des quantitativen Bradford Hill Scores analysiert werden konnten. Die Analyse mittels der STROBE Checkliste hat auch gezeigt, dass viele Aspekte einer guten Berichterstattung und wahrscheinlich somit auch in der Durchführung der Studien bzw. in der Interpretation der Ergebnisse bei den meisten Studien fehlte. Lediglich 35% (Median: 35%; Min: 16%; Max: 60%) der Kriterien wurden erfüllt. Darüber hinaus reicht weder die Qualität der Studien noch das Ergebnis der Überprüfung eines kausalen Zusammenhangs nach Bradford Hill aus, um zu bestätigen, dass sich wiederholende, kraftvolle und ergonomisch ungünstige Tätigkeiten die Tendovaginitis stenosans de Quervain verursachen können. Der quantitative Bradford Hill Score ergab, dass im Durchschnitt sieben Punkte (Median: 6; Min: 5; Max: 9) auf einer Skala von null bis 21 Punkten erreicht wurden und somit nur von einer mäßigen oder nicht eindeutigen Assoziation ausgegangen werden muss. Dieses Ergebnisses entkräftet den signifikante Zusammenhang nach Berechnungen der Metaanalyse zwischen sich wiederholender, kraftvoller und ergonomisch ungünstiger Tätigkeit. Eine Unterscheidung dieser Entitäten (Wiederholung, Kraft und Ergonomie) wird leider nur in wenigen Fällen gemacht, obwohl es offensichtlich Hinweise gibt, dass nicht alle drei Tätigkeiten im gleichen Maße als Ursache angesehen werden können. Viel mehr sind berufliche Tätigkeiten mit sich wiederholenden und ergonomisch ungünstigen Bewegungsmuster mit einem erhöhten Risiko eine TVS zu verursachen, behaftet. Laut der ILO müssen zur Anerkennung als Berufserkrankung folgende beiden Kriterien erfüllt sein: 1) Ein Nachweis eines kausalen Zusammenhangs zwischen einer spezifischen Tätigkeit und einer spezifischen Krankheit und 2) die Inzidenz unter den Exponierten ist durchschnittlich höher als unter der Normalbevölkerung. Der kausale Zusammenhang muss dabei nach den Bradford Hill Kriterien nachgewiesen werden. Eine Eingrenzung der in Frage kommenden Tätigkeiten fällt bis dato ebenfalls schwierig und könnte zusammen mit dem Fehlen eines eindeutigen Nachweises eines kausalen Zusammenhangs auch erklären warum 2013 in Deutschland nur 3% (18/691) der Verdachtsfälle einer Tenosynovitis offiziell anerkannt wurden. Zur Klärung eines ursächlichen Zusammenhanges mit beruflichen Faktoren bedarf es einer Fallkontrollstudie oder auch einer Kohortenstudie, die den geforderten Kriterien der ILO, den Standards der Handchirurgie in der Diagnostik, und den Anforderungen einer statistisch aussagekräftigen Studie voll entspricht.

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