Inhaltszusammenfassung:
Ziel der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) ist, Beiträge zu einer
gesamtgesellschaftlichen Prävention zu leisten. Dies geschieht zum einen durch gezieltes
Fördern des Wissenstransfers von der Forschung in die Praxis, zum anderen durch die
Schaffung von Plattformen, die einen disziplinenübergreifenden Dialog ermöglichen. In den
letzten Jahren legte das DFK einen inhaltlichen Schwerpunkt auf „Gewaltprävention“. Bereits
durch die Arbeiten zur Vorurteilskriminalität sowie zu den Strategien der Gewaltprävention in
Deutschland wurde deutlich, dass es nicht nur darum gehen kann zu erfahren, welche
Faktoren die Entwicklung interpersonaler Gewalt bei Kindern und Jugendlichen begünstigen,
sondern vielmehr darum, Wissen um solche Bedingungen zu erarbeiten, die eine
Entwicklung hin zu einem abweichenden Verhalten verhindern oder abmildern können. Diese
Faktoren künftig stärker zu fokussieren und Präventionsanstrengungen verstärkt darauf
auszurichten, war Anlass für die vorliegende Publikation.
Das DFK hatte hierzu die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Herbert Scheithauer, Freie Universität
Berlin, gebeten, eine umfassende Darstellung der Gelingensbedingungen nachhaltiger
Gewaltprävention zu erarbeiten. Auf der Grundlage einer systematischen Literaturrecherche
zu Metaanalysen und Reviews zu Aggression und Gewalt wurden risikoerhöhende und
risikomildernde Bedingungen identifiziert. Darüber hinaus wurden die Bestandteile von
Präventionsprogrammen herausgearbeitet, die erwiesenermaßen effektiv in der Reduktion
und Verhinderung von Gewalt sind. Den Autoren sei dafür gedankt, dass es ihnen gelungen
ist, die relevanten Aspekte abzuleiten, die zum Gelingen von Prävention von Gewalt
beitragen. Mit der Ableitung von Empfehlungen für die Umsetzung und Evaluierung von entwicklungsorientierten Präventionsmaßnahmen in der Praxis wird diese Expertise
abgerundet.
Die Publikation richtet sich an Präventionsfachkräfte, Wissenschaftler und Verantwortliche
für Prävention in Verwaltung und Kommunen. Sie ermöglicht eine Auseinandersetzung mit
Präventionsprogrammen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, gibt Hinweise
für die Implementierung evaluierter Programme, vermittelt Anregung zur Implementationsforschung,
ermöglicht eine Weiterentwicklung in der Evaluierung von Konzepten und der
Erarbeitung von Katalogen für Praktiker und Politik. Es ist zu wünschen, dass es mit Hilfe
dieser Veröffentlichung gelingt, Programme besser auszuwählen, sowie gezielter und
wirkungsvoller einzusetzen.