Gewalterfahrungen von in Einrichtungen lebenden Frauen mit Behinderungen - Ausmaß, Risikofaktoren, Prävention. Endbericht

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URI: http://hdl.handle.net/10900/66169
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-661698
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-7589
Dokumentart: Book
Date: 2014-05
Language: German
Faculty: Kriminologisches Repository
Kriminologisches Repository
Department: Kriminologie
DDC Classifikation: 360 - Social problems and services; associations
Keywords: Frau , Behinderung , Gewalt , Prävention , Bericht
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Inhaltszusammenfassung:

Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen sind in den letzten Jahren verstärkt in das Zentrum der wissenschaftlichen sowie politischen und öffentlichen Diskussion gerückt. Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet zum Abbau von Diskriminierungen und zur Förderung und Gewährleistung von Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, aber auch zum konsequenten Schutz vor Gewalt. Mit Blick auf Mädchen und Frauen mit Behinderungen werden in der UN-BRK das Vorliegen von Mehrfachdiskriminierungen und die erhöhte Vulnerabilität in Bezug auf Gewalt hervorgehoben. Die in Medien, Politik, sozialer Praxis und Wissenschaft viel beachtete Studie „Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland“ im Auftrag des BMFSFJ (vgl. Schröttle/Hornberg et al. 2012/2013) war eine der ersten Studien, die mit einem breiten methodischen Zugang Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen, sowohl in Einrichtungen als auch in Privathaushalten, repräsentativ befragt hat. Sie zeigt ein sehr gravierendes Ausmaß von Gewalterfahrungen von Frauen mit Behinderungen auf. Behinderte Frauen waren der Studie nach zwei- bis dreimal häufiger als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt unterschiedlichen Formen von Gewalt im Lebensverlauf ausgesetzt und sie hatten fast durchgängig Erfahrungen mit Diskriminierungen gemacht (ebd.). Auch Frauen in Einrichtungen waren häufig von Gewalt betroffen und es wurde sichtbar, dass sie einem hohen Maß an struktureller Benachteiligung ausgesetzt sind, welches Gewalt befördern und die Suche nach Unterstützung in Gewaltsituationen erschweren kann. Beides ist nicht mit den in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschriebenen Rechten vereinbar. In der politischen und sozialen Praxis besteht ein hoher Bedarf, aus den umfangreichen Daten der repräsentativen Studie weitere differenzierte Kenntnisse über die Ursachen- und Risikofaktoren für Gewalt in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe zu ziehen. Dies kann Ansatzpunkte für verbesserte Prävention und Intervention aufzeigen. In dem vorliegenden Forschungsprojekt wurde deshalb eine vertiefende sekundäranalytische Auswertung der Daten von insgesamt 401 in Einrichtungen lebenden Frauen durchgeführt. Zudem wurden Maßnahmenvorschläge für die Prävention und Intervention von Gewalt in Einrichtungen erarbeitet, die sich einerseits aus dem aktuellen Kenntnisstand in Praxis und Wissenschaft ableiten, andererseits aus den Untersuchungsergebnissen und ihrer Reflexion in Kooperation mit der Fachpraxis.

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