Inhaltszusammenfassung:
Die 1984 gegründete Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“
hilft den von Notlagen bedrohten Frauen und Familien, entscheidende Weichen für eine positive
Entwicklung des Kindes in seinen ersten Lebensmonaten zu stellen. Durch die Beratung
bereits in der Schwangerschaft bestehen gute Möglichkeiten, nicht nur ungeborenes Leben zu
schützen, sondern auch ein möglichst gesundes Aufwachsen der geborenen Kinder zu fördern.
Dies geschieht, indem beispielsweise frühzeitig über weiterführende professionelle Hilfesysteme
oder niedrigschwellige Netzwerke informiert oder in diese begleitet wird.
Im Juni 2011 startete die Evaluation der Bundesstiftung "Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen
Lebens" als Türöffnerin in das Netz früher Hilfen für Schwangere in Notlagen. Durch
die Unterstützung der Bundesstiftung Mutter und Kind soll den werdenden Müttern nicht nur
auf schnellem und unbürokratischem Wege finanziell geholfen, sondern ihnen sollen auch die
Möglichkeiten weiterer Unterstützungsleistungen aufgezeigt werden. Im Rahmen der Evaluation
der Bundesstiftung Mutter und Kind wird untersucht, ob und in welcher Weise durch die
Mittel der Bundesstiftung nicht nur kurzfristig, sondern auch auf längere Sicht positive Wirkungen
für die Antragstellerinnen mit ihrem familiären und sozialen Netzwerk bewirkt werden.
Weiterhin wird eruiert, ob und inwieweit es den Schwangerschaftsberatungsstellen gelingt, über
die finanzielle Mittelvergabe der Bundesstiftung hinausgehend als „Türöffner“ in andere Systeme
und Leistungsangebote hineinzuwirken. Aufgrund dieses engen Zusammenspiels der Leistungen
von Schwangerschaftsberatung und der Bundesstiftung Mutter und Kind steht die Bundesstiftung
zwar im Fokus der Evaluation, allerdings werden auch Teilaspekte der Schwangerschaftsberatung
zu betrachten sein, nicht aber ihr gesamtes Leistungsspektrum.
Das Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik wurde gemeinsam mit dem Büro für
Evaluation und wissenschaftlichen Service vom Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend beauftragt, dieses Projekt zu bearbeiten. Die Institute legen hiermit ihren
gemeinsamen Abschlussbericht vor.
Das erste Kapitel „Thematische Einführung“ dient als Hintergrundinformation. Hier werden
die Geschichte der Bundesstiftung Mutter und Kind und ihre Strukturen auf Bundesebene
vorgestellt. Weiterhin wird der derzeitige wissenschaftliche Diskurs zu den die Bundesstiftung
Mutter und Kind betreffenden Themen wie z. B. Armut in Kürze widergespiegelt. Ebenso werden
das Konzept der Evaluation und die verschiedenen Untersuchungsebenen noch einmal
zusammenfassend dargestellt. Das erste Kapitel schließt mit der Dokumentation der Eröffnungsveranstaltung
zur Evaluation der Bundesstiftung Mutter und Kind. Das zweite Kapitel widmet sich der Grunddatenanalyse. Hier werden die zentralen Ergebnisse
der Untersuchungen auf Bundes- und Länderebene dargestellt. Hierzu gehören die Auswertungen
der vorliegenden Informationen und der in den Ländern geltenden Richtlinien, die
Auswertungen der Sozialdatenstatistik der Bundesstiftung Mutter und Kind sowie die Auswertungen
der schriftlichen Befragung der Schwangerschaftsberatungsstellen.
Die vertiefende Analyse in den Modellregionen wird im dritten Kapitel vorgestellt. An dieser
Untersuchung beteiligten sich 30 Beratungsstellen aus 20 Modellregionen. Die vertiefende
Analyse wurde mit einem Workshop eröffnet, auf dem die weiteren Schritte präsentiert und
gemeinsam diskutiert wurden. Die Beratungskräfte haben Falldokumentationen zu ihren
Antragstellerinnen durchgeführt, sodass Informationen gesammelt werden konnten, die
bisher in dieser Form noch nicht vorlagen. Diese Auswertungen werden im dritten Kapitel des
Berichts dargestellt. Weiterhin wurden zahlreiche qualitative Interviews geführt. Nicht nur
die Beratungskräfte
sowie Vertreterinnen und Vertreter der Träger wurden interviewt, sondern
auch die Hilfeempfängerinnen
selbst. Dieser Untersuchungsteil wurde von dem Büro
für Evaluation und wissenschaftlichen Service durchgeführt, sodass dieser Teil des Abschlussberichts
(Kapitel 3.4) auch von Frau Dr. Stephanie Conein erstellt wurde. Die Untersuchungsphase
in den Modellregionen
endete mit einem zweiten Workshop, auf dem die Ergebnisse
präsentiert und diskutiert wurden.
Die Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse der Evaluation der Bundesstiftung Mutter
und Kind findet sich im vierten Kapitel. In Kapitel 5 werden die aus wissenschaftlicher Sicht
zentralen Schlussfolgerungen und die sich daraus ableitenden Handlungsempfehlungen
dargestellt.