Inhaltszusammenfassung:
Im Februar 2007 ist das Berliner Forum Gewaltprävention Nr. 26 mit
dem Titel „Intensivtäter Teil I“ erschienen. In dem Heft werden die
Ergebnisse der Analyse von 264 von 331 am 1. Juni 2005 bei der
Staatsanwaltschaft Berlin Abteilung 47 vorliegenden Akten von
Intensivtätern vorgestellt. Dies war der erste Teil der von der
Landeskommission Berlin gegen Gewalt beauftragten Studie von Prof. Dr. Claudius Ohder und
Lorenz Huck zum Thema „Intensivtäter“. Sie hat große Aufmerksamkeit auch über Berlin hinaus
erlangt. Mit dem nun vorliegenden Heft wird der zweite Teil der Studie veröffentlicht. Er
befasst sich mit den Erkenntnissen aus Interviews mit 27 inhaftierten jugendlichen Intensivtätern
sowie mit den Ergebnissen der Auswertung der Schulakten dieser Personen. Nicht zuletzt
werden die Ergebnisse beider Teilstudien zueinander in Beziehung gesetzt.
Erstmalig in der Bundesrepublik wurden ausführliche Gespräche mit Intensivtätern über ihre
persönliche Entwicklung geführt und Schulakten von denselben Intensivtätern ausgewertet.
Dass Interviews mit den Jugendlichen geführt wurden, entspricht einem ganzheitlichen Forschungsansatz,
der sich nicht damit begnügt, Akten von delinquenten Jugendlichen in Augenschein
zu nehmen und zu analysieren. Die Perspektive dieser jungen Menschen, ihr Leben in
den Blick zu nehmen, bedeutet einerseits, sie ernst zu nehmen – und zwar unabhängig davon,
dass sie durch ihr kriminelles Verhalten vielen anderen erheblichen Schaden zugefügt haben –
und andererseits, die Chance zu nutzen, ihre Sicht auf die Entwicklung der eigenen kriminellen
Karriere zur Kenntnis zu nehmen und diese dort, wo dies angemessen erscheint, bei der Entwicklung
künftiger Handlungsstrategien zu berücksichtigen.
Ziel auch dieses zweiten Teils der „Intensivtäterstudie“ ist es, Erkenntnisse und Hinweise für
die Prävention von kriminellen Karrieren und zum Umgang mit Intensivtätern zu erhalten.