Evaluierung des Wirkpotentials spezifischer Small interfering RNAs zur personalisierten Therapie des Prostatakarzinoms in vitro

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/65400
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-654006
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-6820
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2015-10
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Wendel, Hans Peter (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2015-09-14
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Prostatakrebs , RNS-Interferenz , Geninaktivierung
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Inhaltszusammenfassung:

de:Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Für mehr als ein Drittel der Männer besteht das Risiko im Laufe ihres Lebens einen bösartigen Tumor in der Vorsteherdrüse zu entwickeln. Der größte Risikofaktor ist dabei das Alter und aufgrund der steigenden Lebenserwartung und der verbesserten Screening Methoden, wird der Anteil der Neuerkrankungen weiter zunehmen. Die heutigen therapeutischen Möglichkeiten mit dem Ziel einer Heilung, bestehen hauptsächlich aus der operativen Entfernung oder der Radiotherapie, häufig in Verbindung mit neo-/adjuvanter Hormontherapie. Beide können mit dauerhaften, lebensqualitätseinschränkenden Nebenwirkungen, wie Harn- und Stuhlinkontinenz oder erektiler Dysfunktion einhergehen. Außerdem bergen sie die allgemeinen Risiken einer Operation oder einer Bestrahlung. Diese unerwünschten Wirkungen machen es schwierig vor allem ältere, multimorbide Patienten ausreichend zu therapieren. Eine Chemotherapie findet in palliativen Situationen und bei Versagen der Hormontherapie Anwendung. Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit ist es, einen Stent oder Katheter, der in einem kurzen Eingriff in die Urethra eingesetzt werden kann, mit spezifischer siRNA zu beschichten und über eine kontrollierte Freisetzung die Proliferation der Krebszellen zu beeinflussen. Damit ließe sich der symptomatische Effekt des Stents mit einem therapeutischen kombinieren. In dieser Arbeit wurden die Wirkungen der Transfektion von acht spezifischen siRNAs auf drei Prostatakarzinomzelllinien getestet. Die Zellen wurden zunächst unter Standardbedingungen angezüchtet und mit drei verschiedenen Konzentrationen (25 nM, 50 nM, 100 nM) der siRNAs gegen Survivin, E2F1, HIF1α, HIF2α, STAT3, SRF und PSA (Transkriptvariante 1 und 2) transfiziert. Die Transfektion von SCR-siRNA diente als Kontrolle. Die mRNA Expression wurde mittels quantitativer Real-Time PCR gemessen, die Beeinflussung der Zellzahl mit dem Casy Cellcounter System. Die Resultate unterschieden sich hinsichtlich der Zelllinien und der transfizierten siRNAs. PSA-, STAT3- und SRF-siRNA zeigten nur einen geringen Einfluss auf die drei Zelllinien, während die Transfektion von Survivin, E2F1, HIF1α und HIF2α bei der PC-3 Zelllinie in einer signifikant reduzierten mRNA Expression, sowie einer deutlich verringerten Zellzahl resultierte. Die DU-145 Zellen und LnCAP Zellen reagierten ähnlich auf die siRNAs gegen Survivin und E2F1. Die Ergebnisse zeigten, dass eine RNAbasierte Therapie möglicherweise eine gute adjuvante Option zu den bisherigen Behandlungsmethoden des Prostatakarzinoms bieten könnte, vor allem bei älteren, inoperablen Patienten oder bei fortgeschrittener Tumorerkrankung. Auf die verschiedenen Subtypen der Prostatakarzinome könnte durch eine speziell auf den individuellen Tumor des Patienten ausgerichtete siRNA-Beschichtung eingegangen werden. Zudem ist die lokale Anwendung von siRNA sehr spezifisch und es sind daher weniger Nebenwirkungen zu erwarten.

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