Endodontischer Status und geschätzter endodontischer Behandlungsbedarf bei Patienten einer süddeutschen Zahnarztpraxis

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/64316
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-643163
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-5738
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2015
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizinische Fakultät
Gutachter: Löst, Claus (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2015-07-06
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Endodontie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Das Ziel der vorliegenden Studie bestand in der Erhebung eines endodontischen Status und in der Abschätzung des endodontischen Behandlungsbedarfs bei Patienten einer Stuttgarter allgemeinzahnärztlichen Praxis. Ein weiteres Ziel war der Vergleich mit Datenerhebungen aus einer allgemeinzahnärztlichen Kassenpraxis in Stuttgart aus dem Jahr 1993 (Weiger et al. 1997). Bei allen, im Laufe des Jahres 2013 neu aufgenommenen Patienten (n=353) wurden der zahnärztliche Befund, die angefertigten Röntgenbilder und die Behandlungsmaßnahmen registriert und mit den Daten von 1993 verglichen. Von insgesamt 9269 untersuchten Zähnen waren 337 (3,6 %) wurzelkanalbehandelt (Gruppe A), 82 nicht wurzelkanalbehandelte Zähne (0,8 %) reagierten nicht auf den Sensibilitätstest mit Kältespray (Gruppe B) und 69 Zähne (0,7 %) zeigten die klinischen Symptome einer irreversiblen Pulpitis (Gruppe C). Bei 31 Zähnen (0,3 %) lag kein verwertbares Röntgenbild vor oder sie reagierten nicht auf den Sensibilitätstest, ohne jedoch klinisch oder röntgenologisch aufzufallen (Gruppe D). Alle untersuchten Patienten wurden in zwei Hauptgruppen eingeteilt. Der Hauptgruppe I wurden die 146 Patienten (41,4 %) zugeprdnet, deren Dentition weder einen wurzelkanalbehandelten Zahn enthielt noch endodontischen Behandlungsbedarf aufwies. Patienten der Gruppen A – D wurden der Hauptgruppe II zugeteilt (n=207). Fast 60 % aller Patienten wiesen mindestens einen Zahn auf, der einer Beurteilung der bereits erfolgten endodontischen Therapie oder einer Wurzelkanalbehandlung bedurfte. Bei 115 (34,1 %) wurzelkanalbehandelten Zähnen konnten apikale Osteolysen festgestellt werden. Eine technisch adäquate Wurzelkanalfüllung bezüglich Länge und Homogenität zeigten 34,7 % aller endodontisch versorgten Zähne und eine adäquate koronale Restauration war an 63,5 % aller endodontisch versorgten Zähnen zu erkennen. Die Häufigkeit der Einschätzung „gesunder Periapex“ war bei maschineller Aufbereitungsweise deutlich größer als bei manueller. Die in verschiedenen Studien bereits nachgewiesene Überlegenheit der maschinellen gegenüber der manuellen Aufbereitung konnte durch die vorliegende Studie bestätigt werden. Raucher entwickelten häufiger eine apikale Parodontitis. Ein endodontischer Behandlungsbedarf bestand bei mindestens 1,6 % aller untersuchten Zähnen (n = 9269). Ein geschätzter maximaler Behandlungsbedarf von 4,1 %, bzw. 3,8 % (korrigierter maximaler endodontischer Behandlungsbedarf) ergibt sich zusätzlich durch Revisionsbehandlungen an Zähnen mit apikalen Osteolysen und insuffizienten Wurzelkanalfüllungen. Aus dem 20 – Jahresvergleich lässt sich eine positive Entwicklung hin zu besserer technischer Qualität und geringerer Prävalenz röntgenologisch erkennbarer periapikaler Läsionen bei wurzelkanalbehandelten Zähnen in Südwestdeutschland ableiten. Der endodontische Behandlungsbedarf ist aktuell höher einzuschätzen als vor 20 Jahren, was vermutlich mit einer zunehmenden Tendenz zur Zahnerhaltung einhergeht.

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