Inhaltszusammenfassung:
Die Studie „Kriminalität und Gewalt im Leben alter Menschen“ untersucht
Viktimisierungserfahrungen
älterer Menschen in alltäglichen Wohn- und Lebensumfeldern.
Sie knüpft an eine 1992 vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen
mit Förderung durch das Bundesfamilienministerium
durchgeführte Opferstudie
(Wetzels, Greve, Mecklenburg, Bilsky & Pfeiffer, 1995) an, erbringt mit dem zeitlichen
Abstand von mehr als einem Jahrzehnt Vergleichsdaten und setzt zugleich inhaltlich
wie methodisch neue Akzente. Insbesondere kommt nunmehr der Thematik von
Gewalt- und Opfererfahrungen in häuslichen Pflegebeziehungen große Bedeutung zu.
Die Gesamtstudie besteht aus zwei Teilstudien (Modul 1: Viktimisierungserfahrungen,
Sicherheitsgefühl
und Kriminalitätsfurcht im öffentlichen und privaten Raum in unterschiedlichen
Lebensphasen; Modul 2: Viktimisierungserfahrungen im Kontext häuslicher
Pflege), die methodisch voneinander differenziert, dabei inhaltlich aufeinander bezogen
sind. Die Vorgehensweisen
orientieren sich in beiden Modulen an den inhaltlichen und
praktischen Anforderungen der jeweils fokussierten Kernthematik.
Modul 1 schließt an
die KFN-Opferbefragung 1992 an. Modul 2 greift mit starkem Akzent auf qualitativen
Verfahren die auf dem Wege einer standardisierten
Opferbefragung kaum zugängliche
Thematik der Misshandlung
und Vernachlässigung von Menschen auf, die zu Hause von
Angehörigen
bzw. ambulanten Diensten gepflegt werden.
Die Studie wurde federführend vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen
e. V. (Hannover) durchgeführt. Kooperationspartner im gesamten Projektverlauf
waren das Deutsche Zentrum für Altersfragen (Berlin) und die Universität Hildesheim.
Nach dem Wechsel des Projektleiters
vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen
an die Deutsche Hochschule der Polizei (Münster) im September 2007 wurde
zwischen beiden Institutionen die kooperative Weiterführung der Studie vereinbart.
Die Gesamtstudie wurde im Jahr 2004 begonnen und 2008 abgeschlossen.