Inhaltszusammenfassung:
Der vorliegende Migrationsbericht im Auftrag der Bundesregierung wurde zum zweiten Mal durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erstellt. Der Bericht behandelt ausführlich das Migrationsgeschehen in Deutschland in den Jahren 2005 und 2006. Er berücksichtigt damit insbesondere die Entwicklung seit Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes zum 1. Januar 2005 und geht bei der Darstellung der rechtlichen Grundlagen der einzelnen Zuwanderergruppen auch auf wichtige Änderungen durch das am 28. August 2007 in Kraft getretene Richtlinienumsetzungsgesetz ein. Die Daten des Berichts belegen, dass der seit einigen Jahren zu beobachtende Rückgang der Zuzugszahlen einzelner Migrationsarten weiter anhält. Insbesondere der Familiennachzug, die Zuwanderung von Asylbewerbern sowie der Zuzug von Spätaussiedlern und jüdischen Zuwanderern waren rückläufig. Dagegen ist seit der EU-Erweiterung zum 1. Mai 2004 ein Anstieg der Zuzüge aus den mittel- und osteuropäischen Staaten, insbesondere aus Polen, zu verzeichnen. Aufgrund der Übergangsregelungen im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit fiel dieser jedoch gemäßigt aus und ist häufig nur temporär angelegt. Der vorliegende Migrationsbericht verwendet zusätzlich zur Wanderungsstatistik und zu den Statistiken der einzelnen Zuwanderergruppen erstmalig das Ausländerzentralregister (AZR) als weitere Datenquelle zur Betrachtung des Migrationsgeschehens. Die seit Kurzem mögliche Erfassung des Aufenthaltszwecks im AZR lässt eine differenziertere Darstellung einzelner Migrantengruppen einschließlich der Zuwanderung von Hochqualifi zierten und Selbständigen zu. Der Migrationsbericht geht ausführlich auf die Abwanderung sowohl von Deutschen als auch von
Ausländern ein. In einem weiteren, neuen Kapitel erörtert der Bericht den Zusammenhang von Migration und demographischer Entwicklung. Zudem geht der Bericht zusätzlich zur ausländischen Bevölkerung auch auf die in Deutschland lebenden Personen mit Migrationshintergrund insgesamt ein. Die Identifi kation dieser Personen ist seit 2005 im Mikrozensus möglich.