Reduzierung von präoperativem Stress bei Kindern ohne Prämedikation anhand eines Aufklärungsfilms

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/63331
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-633312
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-4753
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2015
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizinische Fakultät
Gutachter: Günter, Michael (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2015-04-29
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Narkose , Stress , Kind
Freie Schlagwörter: Narkoseeinleitung
Reduzierung von Stress
Reducing of stress
Induction of general Anesthesia
Premedication
children
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In dieser Studie sollte evaluiert werden, wie mit Hilfe eines kindgerechten Aufklärungsfilmes der Stress bei Kindern während der Narkosevorbereitung und –einleitung reduziert werden kann – ohne Einsatz von Benzodiazepinen. Darüber hinaus wurde auch der Umgang der Eltern mit dem Kind und deren Entspannungsniveau während der Narkoseeinleitung bewertet. Zu diesem Zweck wurde in drei Zentren - nach Hospitation sowie Beratung mit den beteiligten Anästhesisten - jeweils ein Film nach einem psychologischen Konzept erstellt. Er sollte den Kindern einen Wiedererkennungseffekt mit genauem Ablauf der Narkosevorbereitung und ausreichend Information bieten. Zugrunde gelegt wurde das aus der kognitiven Lerntheorie stammende Modelllernen von Bandura. Die Filme waren ca. 7 Minuten lang und wurden den Kindern der Interventionsgruppe und ihren Eltern vorgeführt. Die Studie wurde im Kontrollgruppendesign mit drei Messzeitpunkten durchgeführt. Diese waren ca. 8-4 Tage vor der Operation, direkt vor der Operation und ca. 2 Stunden nach der Operation. Die Stichprobe im Alter von 6-16 Jahren, setzte sich aus 18 Interventions- und 13 Kontrollkindern zusammen, die ihren Gruppen randomisiert zugeteilt wurden. Messinhalte waren zum einen auf physiologischer Ebene Speichelcortisolanalysen und die Bestimmung der Herzratenvariabilität und zum anderen auf psychologischer Ebene der Einsatz von standardisierten als auch selbstentworfenen Fragebögen für Kinder, Eltern und Untersucher. Signifikante Ergebnisse dieser Studie sind der Anstieg der Angst kurz vor der Narkoseeinleitung in der Gesamtstichprobe und dass die Kinder der Interventionsgruppe den Film als hilfreich empfanden und diesen einstimmig weiterempfehlen würden. Durch den Film konnte eine bessere Entspannung in der Interventionsgruppe erreicht werden, auch wenn diese noch nicht signifikant war. Insgesamt war die Stichprobe psychiatrisch unauffällig und die Eltern der Kinder waren nicht übermäßig operationsängstlich. Um weitere mögliche Einflussvariablen zu berücksichtigen wurden drei Vergleichsberechnungen durchgeführt: Alter, Geschlecht sowie generelle Ängstlichkeit der Kinder. Diese drei Variablen wurden mit der direkten Angst vor der Operation verglichen. Hier zeigten sich keine signifikanten Korrelationen. Anhand der Filme ist auch keine signifikante Reduzierung der Angst zum zweiten Messzeitpunkt in der Interventionsgruppe erreicht worden, auch wenn die Filme zu 100% weiterempfohlen wurden. Der Effekt der Filme lässt sich wie folgt zusammenfassen: auch wenn in der Interventionsgruppe keine Verringerung des Angst- und Verbesserung des Entspannungsniveaus mit den gewählten Messparametern festgestellt werden konnte, so wurde der Film dem Informationswunsch von Kindern bezüglich ihrer Operation jedoch ausdrücklich gerecht. Weitere Forschung in diesem Bereich sollte post-OP erfolgen, um Aussagen bezüglich der Wirkungsweise von pharmakologischen und nicht-pharma-kologischen Verfahren und ihren Effekten realistisch treffen zu können. Nur solch ein Vorgehen würde dem Anspruch einer fortschrittlichen Medizin gerecht, denn diese berücksichtigt die Folgen und Effekte ihrer Maßnahmen.

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