Inhaltszusammenfassung:
Malaria bleibt eines der größten Gesundheitsprobleme der Länder südlich der Sahara. Ein wirkungsvoller Malariaimpfstoff wird als hoffnungsvolles Mittel im Kampf gegen die Krankheit angesehen. Jedes Stadium des P. falciparum-Lebenszyklus stellt einen Ansatzpunkt für einen Impfstoff dar. Das Hybridprotein GMZ2 ist ein rekombinanter Impfstoffkandidat des erythrozytären Stadiums, zusammengesetzt aus konservierten Fragmenten von zwei Proteinen des Malariaparasiten P. falciparum, dem Glutamate Rich Protein (GLURP) und dem Merozoite Surface Protein 3 (MSP3). Die beiden Regionen GLURP25-500 und MSP3212-382 wurden gekoppelt und als rekombinantes Fusionsprotein im Expressionssystem Lactococcus lactis produziert. Zur Beurteilung der Sicherheit und Immunogenität von GMZ2 wurde eine Studie der Phase Ia in Tübingen und eine der Phase Ib in Gabun gestartet. In der dosisfindenden Studie in Tübingen wurde den Probanden 10 µg, 30 µg oder 100 µg GMZ2 an den Tagen 0, 28 und 56 gegeben. In der anschließenden randomisierten doppelblinden Studie in Gabun erhielten 40 männliche Probanden entweder 100 µg des GMZ2-Impfstoffes oder den Tollwut-Impfstoff Verorab®. Im Rahmen der Studie wurden Sicherheit und Immunogenität untersucht. Die Höhe der Impfstoff-spezifischen Immunglobuline wurde mittels ELISA bestimmt. Zusätzlich wurden die IgG-Isotypen IgG1, IgG2, IgG3 und IgG4 gemessen, um die Qualität der Immunantwort zu analysieren. Sowohl der Tollwut- als auch der GMZ2- Impfstoff wurden gut vertragen. Im Gegensatz zu den deutschen Studienteilnehmern wiesen die Probanden in Gabun durch ihre Exposition gegenüber P. falciparum schon vor der ersten Impfung Impfstoff-spezifische Antikörper auf. Trotzdem konnte eine Erhöhung der Konzentrationen der GMZ2- und GLURP-spezifischen Antikörper nach den Impfungen gemessen werden. Des Weiteren zeigte sich in der GMZ2-Gruppe ein Anstieg des zytophilen Antikörper IgG1 gegen das GLURP- und das GMZ2-Antigen. Insgesamt kann GMZ2 als sicher und immunogen bezeichnet werden. Die Impfung stellt einen vielversprechenden Ansatz in der Bekämpfung der Malaria dar. Weitere Studien mit einer größeren Anzahl von Probanden sollen weitere Aufschlüsse bringen.