Inhaltszusammenfassung:
Das Neutrinoexperiment Double Chooz hat das Ziel den Neutrinomischungswinkel θ13 mit hoher Präzision zu vermessen. Dazu ist eine genaue Kenntnis des Untergrundes notwendig, insbesondere des durch kosmische Myonen erzeugten. Zu diesem Zweck besitzen die Double Chooz-Detektoren ein aktives Myonenveto, gefüllt mit Flüssigszintillator und instrumentiert mit 78~PMTs. Dieses Veto wurde von der Universität Tübingen entworfen und aufgebaut.
In dieser Arbeit wurde das Ladungsspektrum des Vetos des fernen Detektors, der seit 2011 Daten nimmt, untersucht und mit Monte Carlo Simulationen verglichen. Die totale Ereignisrate im Veto wurde berechnet und die Dunkelrate der verbauten PMTs bestimmt und Messungen in Tübingen gegenüber gestellt. Ferner wurden Monte Carlo Simulationen präsentiert, die durchgeführt wurden, um mögliche Verbesserungen für den nahen Detektor zu prüfen. Als Resultat wurde dieser mit mehr hochreflektierender Folie VM 2000 bestückt als im fernen Detektor. Der Aufbau fand in den Jahren 2013 und 2014 statt, die dafür notwendigen Vorbereitungen und die Installation wurden vorgestellt.
In einer weiteren Studie wurden die von zwei unabhängigen Algorithmen rekonstruierten Azimuth- und Polarwinkelverteilungen von Myonen mit Simulationen verglichen und aufgezeigt, dass die Myonen vornehmlich aus der Richtung kommen, in der sich am wenigsten Abschirmung befindet. Ebenso wurde untersucht, in welchem Zeitfenster Myonen Ereignisse erzeugen, die dem Neutrinosignal ähneln und deshalb von der Auswertung ausgeschlossen werden müssen. Die Stabilität der Szintillatoren wurde betrachtet und mögliche Einflüsse auf diese vorgestellt. Zuletzt wurde eine Monte Carlo Studie für das JUNO Experiment präsentiert, ein sich im Aufbau befindliches Neutrinoexperiment, in der die Wasserschilddicke in Bezug auf die Eindringtiefe von myoninduzierten Neutronen untersucht wurde.