Inhaltszusammenfassung:
Zusammenfassung:
Das Knochenalter von Kinderhänden wurde bisher meist durch manuelle Befundung von Röntgenbildern ermittelt. Diese Methode bringt diverse Ungenauigkeiten mit sich. Zumeist ist es innerhalb einer Klinik geregelt, nach welchem manuellen Verfahren ( z.B. Greulich – Pyle und Tanner – Whitehouse) befundet wird, jedoch variieren die Ergebnisse trotzdem (Intra- und Interobservervariabilität). Das vollautomatische Programm BoneXpert (BX) verspricht eine akkurate, einheitlichere Knochenalterbestimmung.
Das Ziel dieser Arbeit war es, die Performance von BX bei Kindern mit Pubertas praecox zu untersuchen. Hierfür verglichen wir die Messergebnisse des vollautomatischen Programms BoneXpert (BX) mit den radiologischen Vorbefunden. Diese Befunde wurden anhand der Methode nach Greulich – Pyle befundet. Bei Differenzen größer als 1,5 Jahre zwischen den beiden Verfahren befundeten drei Experten unserer Klinik die Bilder blind nach.
In die Studie wurden 126 Kinder integriert (103 Mädchen sowie 13 Jungen). Diese wiesen ein chronologisches Alter zwischen 0,3 – 14,8 Jahren zum Zeitpunkt der Röntgendiagnostik auf. Das Knochenalter war im Durchschnitt um 2,3 Jahre, mit einer Standardabweichung (SD) von 1,3 Jahren, akzeleriert. Die 745 Röntgenbilder wurden innerhalb des angegebenen Zeitraums in der Radiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Tübingen erstellt, befundet und dann durch BX analysiert.
736 Bilder konnten befundet werden. 9 Bilder mussten verworfen werden, da BX Knochenalterstadien, welche außerhalb der gegebenen Analysegrenzen des Programms, lagen, bzw. fehlerhafte Handpositionen nicht erkannte. Von den analysierten BIldern stammten 97 Aufnahmen (13,2 %) von Jungenhänden. Die restlichen 639 Bilder (86,8 %) stammten von Mädchenhänden.
Bis auf 43 Bilder lagen alle innerhalb des gewählten Äquivalenzbereiches von + / - 1,5 Jahren (Differenz). Der Mittelwert der Differenz (manueller Befund – BX Befund) betrug 0,18 Jahre bei einer Standardabweichung von 0,77 Jahren. Das 95%-Konfidenzintervall lag bei 0,12 – 0,23 Jahre, bei einer Varianz von 0,594. Der rms, welcher als Quadrat der mittleren Abweichung der Werte von der Kurve des „Linear Fit“ definiert ist, lag bei 0,68 Jahren. Von den o.g. 43 Ausreißern lagen nach der dreifachen blinden Rebefundung noch 5 Bilder außerhalb des Korridors. Bei allen 5 Bildern analysierte das Programm BX die Bilder korrekt, vergab jedoch ein jüngeres Knochenalter als der manuelle Vorbefund.
So konnte in der Arbeit gezeigt werden, dass die automatische Knochenalterbestimmung durch BX verlässlich, effizient und präzise, auch bei Kinderhänden von Kindern mit Pubertas praecox war.