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Pro Jahr sind in Gebieten hoher Malariatransmission südlich der Sahara geschätzt 25 Millionen Schwangere durch Malaria bedroht und 75 000 – 200 000 Kinder sterben an deren Folgen. Diese Arbeit ist eine retrospektive Querschnittsstudie einer ländlichen Region Zentralafrikas (Gabun), die sich auf Daten der ersten Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung schwangerer Frauen (N=1661) über vier Jahre (2008 bis 2011) stützt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen Malariaprävalenzen für die Jahre 2008, 2009, 2010 und 2011 von jeweils 13,2%, 13,8%, 19,1% und 16,4%. Zur Analyse der Daten wurde eine binäre logistische Regression durchgeführt. Die Faktoren Parität, Alter, Jahreszeit und Schwangerschaftswoche (nominal skaliert) konnten als unabhängige Risikofaktoren für Malaria in der Schwangerschaft dargestellt werden. Das Risiko an Malaria zu erkranken, verringerte sich von Nulli- und Primipara zu Multipara mit einer Odds Ratio von 0,45 (CI=0,30-0,69, p< .001). Die Schwangeren wurden in vier Altersgruppen eingeteilt (13-17, 18-22, 23-27 und 28+ Jahre). Mit einer Odds Ratio von 0,59 (CI=0,40-0,88, p= .010), 0,57 (CI=0,34-0,97, p= .038) und 0,51 (CI=0,29-0,91, p= .023) verringerte sich das Malariarisiko von Altersgruppe 1 bis 4 jeweils signifikant (Altersgruppe 1 war Referenzgruppe). In der Hochrisikozeit (Oktober bis März und Mai) war die Gefahr der Malariatransmission mit einer Odds Ratio von 1,91 (CI=1,39-2,63, p< .001) erhöht. Die Schwangerschaftswoche, eingeteilt in Trimena (ordinal skaliert), ergab eine Risikominderung von Trimenon zu Trimenon (angegeben in Odds Ratio) um jeweils 0,64 (CI=0,45-0,91, p= .013).
Aus den Ergebnissen kann man schlussfolgern, dass einerseits die schwangeren Frauen in Hochrisikogruppen und Niedrigrisikogruppen aufgeteilt werden können und andererseits die Intensität der Malariatransmission über das Jahr schwankt. In Anbetracht der Tatsache, dass die schwangeren Frauen in Risikogebieten eine dreimalige präventive Medikation erhalten, die allerdings nur drei Monate der Schwangerschaftszeit abdeckt, lässt sich aus den Studienergebnissen folgende Überlegung ableiten: eine individualisierte Gabe der IPTp (Intermittierende prophylaktische Behandlung in der Schwangerschaft) unter konsequenter Planung der IPTp-Dosen in Hochrisikozeiten. |
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