Inhaltszusammenfassung:
Trastuzumab ist seit August 2000 in Deutschland zur Behandlung des HER-2-positiven Mammakarzinoms zugelassen und stellt im Hinblick auf diese Subgruppe der Mammakarzinome einen Meilenstein in der Behandlung dar.
Die Untersuchung des 72 Patientinnen umfassenden Kollektivs zeigte, dass Trastuzumab nicht nur in den klinischen Zulassungsstudien, sondern auch in der Langzeit¬an¬wen¬dung (durchschnittliche Therapiedauer 1086 d) eine gute Verträglichkeit mit positiv zu bewertender Nutzen-Risiko-Abwägung hat. Die selten beobachteten Nebenwirkungen waren vordergründig ein asymptomatischer Abfall der linksventrikulären Ejektions¬fraktion (n = 6 Patientinnen) und eine zumeist passagere Unverträglichkeitsreaktion bei Applikation des Medikaments (n = 9 Patientinnen). Sofern LVEF-Abfälle auftraten, waren diese unter Therapie meistens asymptomatisch und im Langzeitverlauf reversibel.
Insbesondere im Hinblick auf die multipel vortherapierten Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom und palliativer Therapiesituation zeigt Trastuzumab eine gute Wirksamkeit ohne wesentliche Einschränkung der Lebensqualität. Trastuzumab kann mit vielen Kombinationspartnern gemeinsam verabreicht werden, ohne hierbei die Rate der Nebenwirkungen signifikant zu steigern.
In vielen Fällen konnte eine Art „Chronifizierung“ der Brustkrebserkrankung unter einer Trastuzumablangzeittherapie beobachtet werden.
Limitierender Faktor einer HER2-zielgerichteten Therapie mit Trastuzumab war oftmals eine ZNS-Metastasierung oder der Progress einer solchen (n = 14 Patientinnen). Ein Schwerpunkt zukünftiger Forschungsbemühungen sollte daher die Entwicklung ZNS-gängiger HER2-zielgerichteter Therapien sein.