Der Einfluss von Informationsaustausch und Informationsbewertung auf die Qualität von Gruppenentscheidungen

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dc.contributor.advisor Diehl, Michael (Prof. Dr.)
dc.contributor.author Möhle, Britta
dc.date.accessioned 2014-07-10T09:28:57Z
dc.date.available 2014-07-10T09:28:57Z
dc.date.issued 2014
dc.identifier.other 409473561 de_DE
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/54266
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-542666 de_DE
dc.description.abstract Ziel dieser Arbeit war es, den Informationsaustausch in Gruppen und die Qualität der darauf aufbauenden Entscheidungen zu untersuchen. Dabei lag der Schwerpunkt auf dem Informationsaustausch. Zur Untersuchung verschiedener Einflussfaktoren wurde das hidden profile-Paradigma bzw. eine Variante davon gewählt. So war es möglich, die optimale Entscheidung zu bestimmen. Es wird davon ausgegangen, dass der Informationsaustausch eine notwendige, jedoch nicht hinreichende Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige (Gruppen)Entscheidung darstellt. Hinzu kommen jedoch die Informationsbewertung und -integration auf individueller Ebene und bei echten Gruppen die Integration der Einzelentscheidungen in eine Gruppenentscheidung. In allen drei Studien kommunizierten die Teilnehmer über ein Computertool, mit dem die Gruppendiskussion aufgezeichnet wurde und inhaltlich ausgewertet werden konnte. Außerdem bot dieses tool eine gute Möglichkeit der Manipulation der experimentellen Variablen bzw. machte diese überhaupt erst realisierbar. In Studie 1 wurde der Einfluss von (Un)Einigkeit der anfänglichen individuellen Präferenzen und von Gedächtniseffekten auf den Informationsaustausch und die Gruppenlösung untersucht. Ein Konflikt der anfänglichen Präferenzen hat sich günstig auf die Vollständigkeit des Informationsaustauschs ausgewirkt, jedoch nicht auf das Erkennen der optimalen Alternative der hidden profile-Aufgabe. Dies liegt daran, dass sich die Teilnehmer eine Art „Grabenkampf“ zwischen den suboptimalen anfänglichen Präferenzen lieferten, dabei aber die tatsächlich überlegene Alternative außen vor blieb. Die ständige Verfügbarkeit der anfänglichen Informationen begünstigte hauptsächlich die Vollständigkeit der neutralen Informationen, die aber für die Entscheidungsfindung irrelevant waren. Zugegriffen wurde am wenigsten auf die Informationen zur anfänglich ungünstig wirkenden, aber gesamt gesehen besten Alternative, was die Annahme eines „Grabenkampfs“ unterstützt. In Studie 2 stand die Informationsbewertung im Mittelpunkt. Auf individueller Ebene wurde der Einfluss der sozialen Validierung von geteilten Informationen untersucht. Es zeigte sich jedoch, dass die geteilten Informationen dadurch weder als wichtiger noch als glaubwürdiger bewertet wurden. Eher erstaunlich war, dass eine Bewertungsverzerrung zugunsten der abschließenden Präferenz festgestellt wurde. Es war aber vermutet worden, dass eher die anfängliche Präferenz die Informationsbewertung beeinflussen würde. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wann die Entscheidung für eine Alternative fällt, so dass Informationen unverzerrt als Grundlage für die Auswahl bzw. Alternativenbewertung dienen können. Da den Teilnehmern für die abschließende Alternativenbewertung die vollständigen Informationen zur Verfügung standen, konnte nach dem expectancy-value-Prinzip eine Alternativenbewertung berechnet werden. Es zeigte sich, dass die anfänglichen Alternativenbewertungen in Kombination mit den berechneten Alternativenbewertungen gute Prädiktoren für die tatsächlichen abschließenden Alternativenbewertungen darstellten. Schließlich wurde in Studie 3 die Trennung von Informationsaustausch und Diskussion untersucht. Die Gruppenteilnehmer tauschten ihre Informationen über ein sogenanntes information board aus, sodass die eigentliche Interaktion erst nach Abschluss des Informationsaustauschs stattfand. Es wurden verschiedene Arten von information boards untersucht: mit und ohne Bearbeitungsmöglichkeit nach dem Informationsaustausch. Auch der Grad der Interaktion der Gruppenteilnehmer bei der Erstellung des information boards wurde variiert. Die Trennung der beiden Phasen erwies sich als hilfreich in Bezug auf die Vollständigkeit des Informationsaustauschs. Normativer Einfluss durch die anderen Teilnehmer war in dieser Studie vorhanden, aber nicht Bestandteil der Hypothesenprüfung. Daher ist unklar, ob die doch recht geringe Lösungsquote auf die Einigkeit der anfänglichen Präferenzen zurückzuführen ist oder ob noch andere Faktoren eine Rolle spielen. So war z.B. der Informationsaustausch in dieser Studie nicht simuliert worden und daher auch nicht vollständig gegeben. Zusammenfassend kann man sagen, dass drei Faktoren identifiziert werden konnten, die sich günstig auf den Informationsaustausch auswirkten. Zum einen die Trennung von Informationsaustausch und Diskussion, zum anderen die Möglichkeit der Bearbeitung des information boards in der Gruppe (im Sinne einer Herausfilterung von redundanten oder irrelevanten Informationen) und die Heterogenität der anfänglichen individuellen Präferenzen. Da sich diese Faktoren in den vorliegenden Studien jedoch nicht sichtbar auf die Entscheidungsqualität auswirkten, muss nach weiteren einflussreichen Faktoren gesucht werden. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podok de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Informationsaustausch , Gruppenentscheidung , Informationsaustausch , Gruppe de_DE
dc.subject.ddc 150 de_DE
dc.subject.other Informationsbewertung de_DE
dc.subject.other Computerkommunikation de_DE
dc.subject.other hidden profile en
dc.title Der Einfluss von Informationsaustausch und Informationsbewertung auf die Qualität von Gruppenentscheidungen de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2013-12-06
utue.publikation.fachbereich Psychologie de_DE
utue.publikation.fakultaet 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät de_DE

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