Fundplatzgenese und eine prähistorische Bodenkonstruktion in Baaz, Südwest-Syrien

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/53890
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-538901
Dokumentart: Abschlussarbeit (Master)
Erscheinungsdatum: 2010
Sprache: Deutsch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Geographie, Geoökologie, Geowissenschaft
DDC-Klassifikation: 930 - Alte Geschichte, Archäologie
Schlagworte: Geoarchäologie , Mikromorphologie
Freie Schlagwörter: Natufien
Fundplatzgenese
Site formation
Micromorphology
Natufian
Geoarchaeology
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Mikromorphologische Analysen an der Fundstelle Baaz, Südwest-Syrien, haben zum Ziele die Fundplatzgenese und menschliches Verhalten zu rekonstruieren. Der Fundplatz Baaz wurde im Rahmen des Tübingen-Damaskus-Ausgrabungs- und Survey-Projekts (TDASP) 1999 entdeckt und 2000 und 2004 ausgegraben. Die Fundstelle Baaz liegt innerhalb des aus Kalkstein bestehenden oligozänen Kliffs oberhalb des Jaba’deen Passes an den Gebirgsausläufern des Anti-Libanons. Im Feld wurden 7 geologische Schichten (GH) mit archäologischen Hinterlassenschaften aus dem Jungpaläolithikum, dem Epipaläolithikum und dem Neolithikum unterschieden, wie die C14-Datierungen und Artefaktanalysen zeigen. Die Fundstelle zeichnet sich im Besonderen über den Befund eines natufienzeitlichen Hausbodens (GH 3b) mit eingelassenem Mörser und einer Feuerstelle aus. Mikromorphologische Analysen wurden vorgenommen, um die Genese und Nutzung der Bodenkonstruktion zu untersuchen. Die Mikrostratigraphie der Bodenstruktur entspricht dem Formationsmodell nach Gé et al. (1993) mit einer passiven, reaktiven und aktiven Zone. Ein weiterer Punkt war der Vergleich mit natufienzeitlichen Bodenstrukturen anderer Fundstellen. Während aus dem Natufien eine Vielzahl von Hausstrukturen und auch konstruierten Böden bekannt ist, basieren die Untersuchungen zu Gebrauch und Funktion dieser Bodenstrukturen vornehmlich auf Objekten auf diesen Strukturen und makroskopischen Beobachtungen. Die mikromorphologische Analyse der Genese der Bodenkonstruktion von Baaz schließt eine Forschungslücke in der Untersuchung des Natufiens. Des Weiteren wurden die unterschiedlichen Ablagerungsbedingungen der vorwiegend anthropogenen Schichten GH 1-3 im Gegensatz zu den vorwiegend geogenen Schichten GH 4-7 mikromorphologisch untersucht. Der GH 4 besteht vorwiegend aus geogenen Komponenten, während GH 1-3 makroskopisch eine gräulichere Färbung aufweisen, die aus der feinen, homogenen Verteilung von mikroskopischen Holzkohlepartikeln resultiert. GH 1 und GH 2 zeigen Turbationen auf, die die vermischten Signale der Datierung dieser Schicht erklären.

Abstract:

Micromorphological analyses at Baaz are primarily intended to understand the formation of the site, the layers and specific features. Excavations at Baaz Rockshelter began in 1999 and continued in 2000 and 2004 under the direction of N.J. Conard from the University of Tübingen as part of the TDASP project, Tübingen-Damascus-Ausgrabungs-und-Survey-Projekt. The shelter is situated on the cliff line above the Jaba’deen Pass in the foothills of the Anti-Lebanon Mountains in south-western Syria. The site provides a rich stratigraphy with Upper Palaeolithic, Epipaleolithic and Neolithic occupation, as demonstrated by the C-14-dates and the artifact analysis. The best stratigraphic marker at the site is GH 3b, a packed-earth floor that belongs to a Natufian house. The microstratigraphy of the floor deposit at Baaz revealed similarities to a study by Gé et al. (1993) with a passive, reactive, and active zone. Floor construction are known from other Natufian sites. However, no micromorphological analyses were performed on these. The micromorphological analysis at Baaz closes a research gap of the Natufian. The deposits above the floor are typically gray or yellow-brown silts with fine, medium and coarse limestone rubble. This is also reflected in the micromorphological analyses of GH 4 which revealed dominantly geogenic components. Above the floor construction, GH 1-3, show a grey color, which results from the fine dispersal of microscopic charcoal. However, the grayish-brown color of GH 1 and GH 2 results from the abundance of dung und turbation in these horizons. This explains the mixed dating signal in these horizons.

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