Inhaltszusammenfassung:
Die Begrenzung und Steuerung der Flächeninanspruchnahme durch Siedlungs- und Verkehrsflächen und ihrer Auswirkungen in Form von Landschaftszersiedelung wird international als drängende Aufgabe für Flächenpolitik und Raumplanung gesehen. Derzeit fehlen aber vielfach noch die Informationsgrundlagen, um steuerbare und wünschenswerte Entwicklungspfade zu identifizieren und im Kontext lokaler und regionaler Einflussfaktoren der Raumentwicklung zu bewerten. Die vorliegende Arbeit stellt diesbezüglich Indikatoren vor, die mit verfügbaren Datengrundlagen den Problemkomplex der Flächeninanspruchnahme und der Landschaftszersiedelung abbilden. Damit werden räumliche Auswirkungen der Siedlungsstruktur und ihrer Veränderung im Zeitverlauf auf ökologische Funktionen des Freiraums, aber auch Aspekte von Infrastruktureffizienz und Ressourcenverbrauch erfasst, die im Monitoring der Flächennutzung bislang eine eher unterge-ordnete Rolle spielen. Die Schlüsselergebnisse der Arbeit setzen sich aus bereits veröffentlichten oder in der Veröffentlichung befindlichen Publikationen des Autors im Anhang zum Thema zusammen. Der Hauptteil stellt den Bezug zum aktuellen Stand der Forschung her und liefert die Begründung für die Wahl multikriterieller Indikatorensets als zentrales Analyseinstrument. Aus einer Übersicht über die Anforderungen der Flächenpolitik und Planungspraxis, sowie der Datenoptionen und gegenwärtigen Methoden im Flächennutzungsmonitoring wird der Forschungsbedarf abgeleitet. Der Beitrag der Veröffentlichungen wird über ein Pressure-State-Response-Modell beschrieben, in das die Indikatoren der Veröffentlichungen eingeordnet werden. In der Interpretation wird der Forschungsbeitrag der vorliegenden Ergebnisse im Bereich der Inwertsetzung von Geodaten und in der methodischen Weiterentwicklung von Indikatoren beschrieben und die Erkenntnis formuliert, dass Landschaftszersiedelung mit quantitativen Methoden im Flächennutzungsmonitoring informatorisch analysiert werden kann, die Abbildung aller Wechselbeziehungen allerdings eines weiterführenden qualitativen Diskurses bedarf.
Abstract:
Controlling urbanization and urban sprawl is internationally being recognized as a pressing issue for environmental policy and spatial planning. However, there are currently significant information gaps when it comes to a comprehensive assessment of controllable and desirable development paths in the light of local and regional settings and spatial planning options. This dissertation introduces indicators that help to monitor urban land consumption using available spatial databases and evaluates the results in terms of urban sprawl. A detailed analysis of the current state of the art in urban sprawl research examines data and methodological options, as well as the information needs for spatial planning and policy. The result shows the requirements for a multicriteria approach that not only covers the current state of land use, but also the driving forces of urban sprawl, the pressure and impacts on the environment it exerts, and the response options in terms of spatial planning policies. The dissertation introduces key publications by the author in the appendix that cover methodological options for relevant indicators in these fields. The main part uses a Pressure-State-Response model to conceptualize the interactions between indicators. The subsequent interpretation of the results argues that the main research contribution lies in the activation of data options and the development of methodological aspects for indicator formulation. The conclusion states that information science and monitoring options can certainly help to inform spatial planning about urbanization and urban sprawl but does not replace qualitative assessments and expert discussions.