Inhaltszusammenfassung:
Der schwarze Hautkrebs, das Melanom, ist ein maligner Tumor mit hoher Mortalität und ständig zunehmenden Vorkommen. Dabei steht das maligne Melanom im Zusammenhang mit ultravioletter Strahlung (UV), wobei die Rolle des langwelligen UVA sowohl bei der Melanomentstehung als auch bei der Pathogenese schon seit Längerem kontrovers diskutiert wird. In dieser Dissertation wurde der Effekt von UVA auf Melanomzellen verschiedener Wachstumsphasen und auf ein dreidimensionales Hautäquivalent untersucht. Dabei wurden die Proben mit einer relativ geringen, aber chronischen Dosis von UVA bestrahlt. Es ist bekannt, dass UVA indirekt über reaktive Sauerstoffspezies (ROS) wirkt und unter anderem Mutationen in der mitochondrialen DNA verursacht, welche in dieser Arbeit ebenfalls nachgewiesen wurden. Bei Bestrahlungsexperimenten wurde besonderes Augenmerk auf den sogenannten Warburg-Effekt gelegt, welcher einen veränderten Glucosestoffwechsel von Tumorzellen zum Merkmal hat. Der Glucosestoffwechsel zeichnet sich dabei durch eine Laktatproduktion aus, die unter aeroben Bedingungen stattfindet. Es zeigte sich, dass UVA den Warburg-Effekt im Vergleich zu den unbestrahlten Kontrollen erhöht. Es wurde postuliert, dass die Transketolase-like-1 als Schlüsselenzym des Pentosephosphat-Wegs eine bedeutende Rolle im Warburg-Effekt spielt. Dies konnte im Falle von UVA und malignen Melanom in vitro nicht bestätigt werden, jedoch wurde durch UVA die allgemeine Transketolasen-Aktivität und damit die Aktivität des Pentosephosphat-Wegs erhöht. Es zeigten sich Hinweise, dass UVA indirekt über ROS und eine erhöhte pAkt-Expression auf den Warburg-Effekt wirkt, welches über ein saures Mikromileu durch den erhöhten Laktatgehalt die Invasivität der Melanomzellen steigert. Interessanterweise konnte der Warburg-Effekt durch das Antioxidans Vitamin E bzw. durch Sonnenschutzcreme gesenkt werden. Zusammenfassend leistet diese Arbeit einen Beitrag zum Verständnis von chronischer UVA-Belastung bei der Invasivität des malignen Melanoms und deutet einen schützenden Effekt von Sonnencreme und Antioxidantien für Melanompatienten an.