Kinder und Jugendliche mit wiederkehrenden Kopfschmerzen vor und nach einem multimodalen Gruppentrainingsprogramm

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-63678
http://hdl.handle.net/10900/49709
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2012
Sprache: Deutsch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Psychologie
Gutachter: Hautzinger, Martin (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2012-07-10
DDC-Klassifikation: 150 - Psychologie
Schlagworte: Kopfschmerz , Kind , Gruppendynamisches Training , Evaluation
Freie Schlagwörter: Kinder , Jugendliche
Headache , Groupdynamic training , Children , Adolescents
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Zielsetzung Die vorliegende Studie untersucht den Kurz- und Langzeiteffekt eines multimodalen Gruppenbehandlungsprogamms für Kinder und Jugendliche mit primären Kopfschmerzerkrankungen im Vergleich zu einer Wartekontrollgruppe mit Tagebuch. Das Behandlungsprogramm besteht aus einer Kombination aus kognitiv-verhaltenstherapeutischen Methoden mit Hypnotherapie für die Altersbereiche von 5-10 und 11-17 Jahren. Ergebnisse zur Kopfschmerzaktivität, zum Schmerzcoping und den Stressbewältigungsstrategien wurden für die beiden experimentellen Bedingungen verglichen. Patienten und Methode Insgesamt 98 Kinder und Jugendliche (n = 46 weiblich) mit primären Kopfschmerzen und einem Altersdurchschnitt von 10.6 Jahren wurden per Zufall der Interventionsgruppe (n = 75) oder der Wartekontrollgruppe (n = 23) zugewiesen. Insgesamt 63 der Probanden litten an einer Migräne (mit oder ohne Aura) und bei 35 Probanden lagen Kopfschmerzen vom Spannungstyp als vorherrschende Diagnose vor. Die Intervention setzte sich aus acht 90-minütigen Sitzungen zusammen, von denen fünf Kindersitzungen und drei Elternsitzungen vorgesehen waren. Die Wartekontrollgruppe protokollierte während des Interventionszeitraums die Kopfschmerzaktivität anhand von einem Tagebuch. Alle Kinder führten vier Wochen vor dem Behandlungsbeginn und vier Wochen nach Behandlungsende ein Kopfschmerztagebuch. Die Interventionsgruppe erhob zusätzlich drei und sechs Monate nach Behandlungsende jeweils für den Zeitraum von vier Wochen die Kopfschmerzaktivität via Tagebuch. Ebenso wurde für die Fragebögen der Sekundärvariablen vorgegangen. Ergebnisse Das multimodale Gruppenbehandlungsprogramm zeigte eine signifikante Reduktion der Kopfschmerzhäufigkeit im Prä-Postvergleich, differentielle Effekte konnten jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Follow-up-Messung für die Interventionsgruppe ergab einen stabilen signifikanten Zeittrend für Kopfschmerzhäufigkeit und Intensität zu den Follow-up Messzeitpunkten (3- und 6-Monate). Zusätzlich wurde die wöchentliche Kopfschmerzaktivität mittels hierarchisch linearer Modellschätzung für die Messzeitpunkte vor und nach der Intervention analysiert. Für den Postmesszeitraum konnten signifikante Interaktionen gefunden werden, meint signifikante Reduktion der wöchentlichen Kopfschmerzhäufigkeit und Schmerzintensität für die Interventionsgruppe im Vergleich zur Wartekontrollgruppe. Die Sekundärvariablen Schmerzcoping sowie Stressbewältigung zeigten keine Veränderungen in Abhängigkeit von Bedingung oder Zeit. Schlussfolgerungen Das im Rahmen der Studie evaluierte multimodale Gruppenbehandlungsprogramm kann als wirksame Maßnahme bei der Behandlung von idiopathischen Kopfschmerzerkrankungen im Kindes- und Jugendbereich angesehen werden. Weitere Studien sind notwendig, die den differentiellen sowie den Langzeiteffekt der Intervention kontrolliert überprüfen, beispielsweise an einer stärker beeinträchtigten Stichprobe oder unter Einbeziehung einer zusätzlichen Interventionsform, z.B. Progressive Muskelrelaxation.

Abstract:

Objective Short term and longitudinal efficacy of a multimodal group treatment format for children and adolescents with primary headache (migraine and tension-type headache) in comparison to a waiting list control group with diary was examined. Treatment program consisted of a combination of cognitive-behavioral therapy and modern hypnotherapy for the age groups of 5-10 and 11-17 years olds. Outcomes in intensity, frequency, and duration of headache, assessed with diaries were investigated for the two experimental conditions. Secondary variables were pain coping behavior, and stress coping behavior. Design A total of 98 children and adolescents (n = 46 female) with a mean age of 10.56 years were randomly assigned to treatment group (n = 75) or waiting control group (n = 23). A total of 63 had migraine (with and without aura) and 35 had tension type headache as primary diagnosis. Treatment condition consisted of eight 90-minute sessions, distributed into children and parent sessions. Participants of the control group kept headache diaries in times of treatment period. All children filled in headache diaries for a 4-week period prior to treatment, and for the similar length of time at post-treatment. Pain coping behavior and stress coping was assessed by questionnaire prior to and post treatment. Follow-up measurements for treatment group were realized at 3- and 6-month after treatment. Results Multimodal group treatment program showed effectiveness in treating frequency of headaches over intervention period, but we found no differential effects of treatment group and control group using averaged headache outcomes. Regarding treatment effects on the level of weekly measurements in diary outcomes, increasing differences between treatment and control was found in the weeks after intervention period. The duration of headaches remained unchanged. Effects remain stable in intensity and frequency over six month of follow-up. There was no change in pain coping behavior and stresscoping as a function of treatment. Conclusion The results support the use of a combination of cognitive-behavioral therapy and hypnotherapy in the treatment of idiopathic pediatric headache. Further studies are needed to control our differential and longterm findings with a more disabled sample or with another intervention form such as progressive muscle relaxation.

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