Inhaltszusammenfassung:
Gelatine ist ein Biomaterial, das gegenüber anderen Materialien sehr viele Vorteile besitzt. Es ist ein amphipathisches Polymer, das kaum immunogen wirkt, biokompatibel und bioresorbierbar ist und in seinen physiochemischen Eigenschaften leicht verändert werden kann.
In dieser Arbeit sollen die Ergebnisse der Untersuchung biologischer Reaktionen zweier Organsysteme auf drei gelatinebasierte Implantate zusammengefasst werden. Es wurden eine Nervenleitschiene und ein Gewebekleber im peripheren Nervensystem, sowie eine Adhäsionsbarriere im abdominalen Bauchraum untersucht.
Für das Nervensystem wurde das Konzept einer biokompatiblen, semipermeablen Nervenleitschiene verfolgt, die gleichzeitig Regenerationshemmende Fibroblasten aus dem Inneren der Leitstruktur ausschließen soll. Bei der Untersuchung des Gewebeklebers lag der Fokus auf der Analyse der Biokompatibilität, der Restaktivität der Transglutaminase nach Vernetzung des Implantates und der Zellmigration durch den Kleber.
Für die Testung einer Adhäsionsbarriere im abdominalen Bauchraum sollte zunächst ein Tiermodell etabliert werden, welches anschließend durch Versuche mit einem neuen gelatinebasierten Implantat verifiziert werden soll.
Im Rahmen dieser Arbeit konnte unter Verwendung zahlreicher zellbiologischer Versuche, sowie verschiedener Tiermodelle ein transdisziplinärer Brückenschlag zwischen Materialwissenschaft und Biologie bei der Entwicklung innovativer Therapiekonzepte geleistet werden. Weiter trug diese Arbeit sowohl zum Verständnis von Mechanismen während der Neuroregeneration, sowie der Regeneration und Adhäsionsbildung des Peritoneums bei.