Inhaltszusammenfassung:
Mithilfe von Chimären aus E.coli Chemotaxis-Rezeptoren und verschiedenen bakteriellen Adenylatcyclasen (ACs), die eine gemeinsame molekulare Domänen-Organisation aufweisen, wurde die transmembranäre Signal-Regulierung untersucht. Die Chemotaxis Rezeptoren besitzen einen in der Membran verankerten Rezeptor mit 2 Transmembranspannen, welcher über eine cytoplasmatische HAMP-Domäne mit einer C-terminalen Effektor-Domäne verknüpft ist. Die untersuchten bakteriellen ACs der Klasse III weisen einen hexahelicalen Membrananker auf dessen funktionelle Bedeutung derzeit unbekannt ist. Dieser Membrananker ist über eine cytoplasmatische HAMP-Domäne mit dem katalytischen Teil verbunden. Beide Proteine müssen dimerisieren, um aktiv zu sein. Um für den hexahelicalen Anker bakterieller ACn eine mögliche Rolle als Sinnesrezeptor zu studieren, wurden intramolekulare Netzwerke der Chemotaxis-Rezeptoren Tsr und Tar mit der mycobakteriellen AC Rv3645 und der cyanobakteriellen AC CyaG derartig verknüpft, dass die sensorische Domäne des Chemorezeptors und die Effektor-Domäne der bacteriellen ACs verwendet wurde. Die dazwischen liegende HAMP-Domäne stammte entweder vom Chemorezeptor oder von den ACs. Diese Hybrid-Chimären waren nicht nur enzymatisch aktiv sondern auch in der Lage, Liganden der entsprechenden Rezeptoren zu binden, was zu Regulierung führte. Die Generierung funktioneller Chimären zeigte, dass das einheitliche Konstrukt-Design der Chimären das Register und die Packung der Signal-Entitäten erhalten konnte. Eine Rezeptor-vermittelte Regulierung wurde außerdem bestätigt durch die Einführung von Einzelpunktmutationen im Tsr- und Tar-Rezeptor, die bekanntermaßen die Liganden-Bindung verhindern. Die Einzel-Mutanten R69E und T156K in Tsr und R69E und T154I in Tar verhinderten eine Serin- bzw. Apartat-Regulierung. Durch Co-Expression hingegen wurde die Regulierung wiederhergestellt, wie aufgrund von früheren Chemotaxis-Experimenten vermutet wurde. Ich habe eine bakterielle AC generiert die durch Chemotaxis-Rezeptoren reguliert werden konnte. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass die MCPs und bakterielle ACs einen gemeinsamen Mechanismus für die Signalweiterleitung aufweisen. Der erfolgreiche Austausch von HAMP-Domänen zwischen verschiedenen Chimären zeigte, dass die HAMP-Domänen eines Proteins in der Lage sind, mit heterologen In- und Output-Modulen zu kommunizieren.