Inhaltszusammenfassung:
In dieser Arbeit werden zwei visuell-mnemonische Methoden für das Paarassoziationslernen sinojapanischer Schriftzeichen (Kanji) und deren Bedeutungen vorgestellt. Die erste Methode ist das Lernen mit Bildern, welche die Bedeutung eines Schriftzeichens darstellen und dessen Elemente den Strichen des Schriftzeichens ähneln. Die zweite Methode ist das Lernen mit Animationen, welche eine Formtransformation zwischen denselben Bildern und den entsprechenden Schriftzeichen darstellen. Die beiden Methoden wurden in drei empirischen Studien auf ihre Effektivität untersucht. Studie 1 verglich das Lernen mit diesen beiden Methoden gegenüber einer Kontrollgruppe, welche keine Lernhilfen bekam. Es zeigte sich, dass die Kontrollgruppe mehr Schriftzeichen und Paarassoziationen lernte als die beiden mnemonischen Gruppen. Studie 2 erkundete den Einfluss möglicher Variablen auf das Ergebnis des ersten Lernexperiments und konnte Bedingungen schaffen, unter welchen eine Überlegenheit der beiden mnemonischen Gruppen gegenüber einer Kontrollgruppe hervortrat. Studie 3 untersuchte den speziellen Einfluss zweier Faktoren auf die Lernergebnisse: die Zeit der Zeichensichtbarkeit an der Gesamtdarbietungszeit und die Komplexität des grafischen Displays der visuellen Mnemoniken. Hierbei konnte festgestellt werden, dass vor allem die Zeit der Zeichensichtbarkeit einen starken Einfluss auf das Lernergebnis ausübt. Die Ergebnisse der Studien werden in dieser Arbeit im Rahmen der Theorien mentaler Repräsentation, des Arbeitsgedächtnisses und des Lernens mit Animationen diskutiert. Außerdem werden Empfehlungen für das Design und die Verwendung
visuell-mnemonischer Methoden zum Lernen sinojapanischer Schriftzeichen und deren Bedeutungen gegeben.