Inhaltszusammenfassung:
Pflanzen verfügen über verschiedene Arten von Rezeptoren um die Gegenwart potentieller Pathogene zu perzipieren. Eine der größten Genfamilien unter ihnen stellt, nach Arabidopsis-Genomanalyse, die Gruppe der leuzinreichen Rezeptorkinasen (LRR-RLKs) dar. Neben der Funktion von LRR-RLKs in pflanzlichen Entwicklungsprozessen konnte bisher nur für die PAMP-Rezeptoren FLS2 und EFR eine Aufgabe in der Pathogenabwehr nachgewiesen werden. Unter Zuhilfenahme der reversen Genetik war es in dieser Arbeit möglich für drei Kandidaten die Bedeutung in Prozessen der angeborenen Immunität nachzuweisen.
Die DRK5 ist scheinbar an der Vermittlung der Basisresistenz nach Pto DC3000-Infektion beteiligt. Die Überprüfung des bakteriellen Wachstums in drk5-Mutanten zeigt eine erhöhte Suszeptibilität der Pflanzen gegenüber diesem Pathogen verglichen mit dem Wildtyp. Nichtvirulente und avirulente Bakterien weisen jedoch kein verändertes Wachstum auf.
Für die DRK6 war es möglich, eine Beteiligung in der kultivarspezifischen Immunantwort nachzuweisen. Ein DRK6-Gendefekt hat dabei spezifisch Einfluss auf die vollständige Etablierung der RPM1-vermittelten Resistenz. Er erhöht die Suszeptibilität der Pflanze gegenüber Pto AvrRpm1 und Pto avrB, nicht jedoch gegenüber Pto avrRpt2.
Für die Rezeptorkinase BAK1 wurde in früheren Experimenten gezeigt, dass sie je nach Interaktionspartner in verschiedenen Prozessen involviert sein kann. Einerseits ist sie als BRI1-Korezeptor an der Brassinolidperzeption beteiligt, andererseits ist sie als Interaktionspartner von PAMP-Rezeptoren in der Lage, brassinolidunabhängig in die Pathogenabwehr einzugreifen. BAK1-gendefiziente Pflanzen weisen zusätzlich eine unkontrollierte Ausbreitung von Zelltod nach Infektion mit Pathogenen auf, welche unabhängig von Brassinolid- und Flagellinperzeption ist. Es wird vermutet, dass BAK1 als Korezeptor oder Regulator verschiedener Rezeptoren Einfluss auf unterschiedliche pflanzliche Prozesse nimmt.