Inhaltszusammenfassung:
Im Rahmen dieser Doktorarbeit wurde eine Assay-Technologie aufgebaut, die parallelisierte und miniaturisierte Systeme zur sensitiven Quantifizierung und Expressionsanalyse von Proteinen in Zellkultur- und Gewebelysaten verwendet. Hierzu wurden Lysate von Geweberesektaten in einem Mikroarray-Format auf planaren Substraten angeordnet. Der Nachweis der Analyten erfolgte über ein Fluoreszenzdetektionsverfahren, das zur Sensitivitätssteigerung mit der Planaren Wellenleitertechnologie kombiniert wurde. Über neu entwickelte Verfahren zur Qualitätskontrolle der Protein-Mikroarrays konnte eine hohe Spezifität und Reproduzierbarkeit der gemessenen Signale erreicht werden.
Mit geringen Mengen an Probenmaterial wurde ein größerer Satz klinischer Proben auf den Gehalt an MHC Klasse I-Molekülen über zwei verschiedene MHC I-Strukturelemente (Beta2-Mikroglobulin und HLA-A) absolut quantifiziert. Es konnte gezeigt werden, dass die erzielte Sensitivität der Signaldetektion große Vorteile in der Anwendung der Technologie bietet. So konnten die zur Quantifizierung immobilisierten Standardverdünnungsreihen über einen großen dynamischen Bereich mit hoher Linearität und niedriger Nachweisgrenze detektiert werden. Es konnte über die MHC Klasse I-Quantifizierungsanalysen ein noch unbekanntes Phänomen der Überexpression von HLA-A und Beta2-Mikroglobulin in den untersuchten Tumorgeweben beschrieben werden. Dieses Ergebnis wurde qualitativ in Western-Blot-Analysen nachvollzogen. Vergleichend durchgeführte mRNA-Expressionsanalysen von Beta2-Mikroglobulin, HLA-A und HLA-B,C konnten die beobachtete Überexpression in schwächerer Ausprägung bestätigen.
Die Reverse-Screening-Technologie wurde des Weiteren zur Charakterisierung der Proteinexpression von Tumor-assoziierten Antigen eingesetzt, die über HLA-Epitop-Analysen identifiziert wurden. Es konnten bereits bekannte Tumormarker bestätigt und neue Tumormarker-Kandidaten nachgewiesen werden. Die sinnvolle Kombination von HLA-Epitop-Analysen und Mikroarray-basierten Proteinexpressionsanalysen zur Validierung und Identifizierung von Tumormarkern wurde aufgezeigt. Die Applikation der neu etablierten Plattform für Phosphorylierungsstudien in Tumor- und Normalgeweben konnte überzeugend dargestellt werden.