Interessenerzeugung durch individuelle Belohnung oder Übung zur Verhinderung von social loafing in Kooperationssituationen

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-17962
http://hdl.handle.net/10900/48774
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2004
Sprache: Deutsch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Sonstige - Informations- und Kognitionswissenschaften
Gutachter: Hesse, Friedrich
Tag der mündl. Prüfung: 2004-11-10
DDC-Klassifikation: 150 - Psychologie
Schlagworte: Subjektives Interesse , Teamwork , Gruppenunterricht , Positive Verstärkung
Freie Schlagwörter: intrinsische Motivation , Übung
intrinsic motivation , practice
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Vorliegende Arbeit setzt sich mit der Fragestellung der positiven Beeinflussbarkeit kooperativen Lernens auseinander. Sowohl an Schulen und Universitäten, als auch in betrieblichen Arbeitsgruppen zeigt sich oft folgendes Bild: Auch wenn Personen bereit sind, individuell hohe Leistung zu zeigen und sich für ihren Erfolg stark anzustrengen, wird dieses Verhalten meist geringer, wenn eine additive Gruppenarbeit (Steiner, 1972) durchgeführt werden soll, beispielsweise wenn Schüler ein Gruppenreferat vorbereiten sollen. Es wurde daher der Frage nachgegangen, ob kooperatives Verhalten positiv beeinflusst und damit social loafing (Latané, Williams & Harkin, 1979) verhindert werden kann, wenn zuvor eine Einzelleistung positiv verstärkt und dadurch Interesse an einem bis dahin uninteressanten Thema aufgebaut wurde. Zugrunde gelegt wurde das Modell des selbstregulativen Motivationsprozesses von Sansone (2000), mit dessen Hilfe in zwei Studien mit zweitägiger Einzelarbeit und anschließender dreitägiger Gruppenarbeit die Motivations- bzw. Interessenverlagerung hinsichtlich ihres positiven Effekts auf Kooperation überprüft wurde. In der ersten Studie konnte gezeigt werden, dass monetäre Belohnung im Sinne einer instrumentellen Verstärkung (Sansone & Smith, 2000) genauso wie reine Übung im Sinne einer Bedürfnisbefriedigung nach Kompetenzzuwachs - analog der Selbstbestimmungstheorie der Motivation (Deci & Ryan, 1985) - geeignet sind, Interesse an einem bis dahin uninteressanten Thema zu wecken, dass aber nur in der Gruppe mit externaler Verstärkung die Aufgabe bis zum Ende fortgeführt und somit kooperatives Verhalten positiv beeinflusst wird. In der zweiten Studie konnte gezeigt werden, dass sich auch im Nachhinein belohnte Einzelarbeit positiv auf Kooperationsverhalten auswirkt. Ein generell korrumpierender Effekt externaler Belohnung auf intrinsisch motivierte Verhaltensmotivation (Deci & Ryan, 1971) bzw. Interesse wurde nicht bestätigt und muss kontrovers diskutiert werden.

Abstract:

This dissertation addresses the question if cooperative learning can be affected in a positive manner in working situations. At schools, in universities and in working groups the following situations are well known: Even if individuals are willing to make an effort and to exert themselves for their own good results, this behaviour diminishes in an additive group situation (Steiner, 1972), e.g. if pupils have to prepare a presentation together. To pursue this issue I investigated if cooperative behaviour can be affected positively by positive reinforcement. This positive reinforce was given in a prephase in order to generate interest in a topic the individuals previously showed no interest in. I expected that social loafing (Latané, Williams & Harkins, 1979) should be diminished by this reinforcement. The rationale basis of this research was the model of self-regulation of motivation processes (Sansone, 2000). Two studies with two days of individual and three days of teamwork were implemented to evaluate this assumed positive effect of motivation- and interest-displacement on cooperation. In the first study it was shown, that both monetary reward - in terms of instrumental reinforcement (Sansone & Smith, 2000) - and pure practice - in terms of satisfaction of need for competence analogue the self-determination theory of motivation (Deci & Ryan, 1985) - are suitable to arouse interest in a previously uninteresting topic. Only in the group with external reinforcement the activity was done completely and social loafing was reduced. In the second study it was shown, that delayed rewards also affected cooperation positively. A general inhibition of external reinforcement on intrinsicly motivated behaviour and interest could not be shown (Deci & Ryan, 1971) and must be discussed controversially.

Das Dokument erscheint in: