Inhaltszusammenfassung:
In der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, wie sich eine permanent (5 Tage) stark erhöhte, hyperkalorische Glukosezufuhr auf die Funktion der B-Zelle auswirkt. Zu diesem Zweck wurde die Methode der Glukosedauerinfusion ( fünftägige Dauerinfusion mit einer 50%tigen Glukoselösung und mit einer Infusionsrate von 2ml/Stunde) angewandt.
24 Stunden nach Infusionsbeginn erreichen die Blutzuckerwerte bei glukoseinfundierten Ratten das Maximum von 475 mg/dl. Sie sinken dann ab und liegen nach 5 Tagen mit 130 mg/dl auf gleichem Niveau wie die der Kontrolltiere. Der Plasmainsulinspiegel ist bei den glukoseinfundierten Ratten während der gesamten Infusionsdauer erhöht. Schon im Inkubationsmedium, welches keine Glukose enthält, ist die Insulinekretion mit 500µU Insulin /5Inseln /60min nach 2 Tagen zehnmal und mit 230µU Insulin /5Inseln /60min nach 5 Tagen noch fast fünfmal stärker erhöht als bei den Kontrolltieren. Dieser Anstieg hält bei einer Stimulation mit Glukosekonzentrationen von 2,8 mM bis 11,1 mM an. Bei weiterer Erhöhung der Glukosekonzentrationen auf bis 28 mM ist die Insulinsekretion nicht mehr steigerbar. Der ATP/ADP-Quotient von 5 schon bei der Inkubation ohne Glukose unterscheidet sich signifikant von dem Quotienten (3,8) der Kontrolltiere. Bei Stimulation mit Glukosekonzentrationen von 2,8 mM bis 28 mM sind die gefundenen ATP/ADP-Quotienten glukose- und kochsalzinfundierter Ratten nicht mehr voneinander signifikant verschieden.Die DNA-Gehalte Langerhans’scher Inseln sowohl bei glukose- als auch kochsalzinfundierten Ratten sind gleich. Bezüglich der Proteingehalte findet sich im Vergleich zu den Kontrollen bei den glukoseinfundierten Tieren eine 80%ige Zunahme. Umgekehrt verhält es sich bei Insulingehalten: Nach 5 Tagen Glukoseinfusion ist der Insulingehalt um 80% vermindert. Bei den glukoseinfundierten Ratten ist während der fünftägigen Dauerinfusion der Futterverbrauch um ein Drittel gesunken. Dagegen fand sich bei denselben Tieren eine Zunahme des Körpergewichtes um 4 g. Eine Glukoseausscheidung im Urin konnte bei den mit Glukose infundierten Ratten nach 5 Tagen Infusion nicht beobachtet werden.
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass der Gesamtorganismus auf die permanent erhöhte Kalorienzufuhr durch Glukose sein Insulinsekretionspotential gesteigert hat und zwar durch Hypertrophie und Sensibilisierung der B-Zellen gegenüber Glukose.