Inhaltszusammenfassung:
In heutigen Client/Server- und netzwerkwerk-basierten Informationssystemen werden Dokumente und andere Informationsträger typischerweise in Datenbanken oder Dateisystemen verwaltet. Dokumente übernehmen in solchen Informationssystemen lediglich die Rolle eines passiven Containers zur Verwaltung digitaler Dateninhalte und sind nicht in der Lage, selbständig mit ihrer Umwelt zu interagieren. Die in dieser Dissertation vorgenommene Fokussierung einer dokumentenbezogenen Sichtweise auf Informationssysteme entspricht der aktuellen empirischen Bedeutung dokumentenzentrierter Informationssysteme. Insbesondere die selbstverständliche Verwendung des World-Wide-Web im Alltag illustriert den hohen Durchdringungsgrad von derartigen Informationssystemen in der gesamten Gesellschaft. So spielen Dokumente zunehmend eine maßgebliche Rolle sowohl für die Spezifikation von digitalen Inhalten als auch für den flexiblen Datenaustausch in Informationssystemen. In dieser Dissertation werden verschiedene Techniken und Aspekte zur Realisierung aktiver und proaktiver Informationssysteme vorgestellt, die sich vor allem durch einen aktiven Dokumentenbegriff (Living Document) auszeichnen. Im Mittelpunkt steht dabei eine Objektivierung von Dokumenten, wodurch Dokumente sowohl daten- als auch verhaltensbezogene Eigenschaften erhalten. Dies führt zur konzeptionellen Annäherung von Dokumenten an Objekte im Sinne der objektorientierten Programmierung. Anhand mehrerer Fallstudien wird er Einsatz von aktiven und proaktiven Dokumenten in verteilten und netzwerkbasierten Informationssystemen untersucht.