Abstract:
Eine Matrix von neutralen Diamin-bis(ether-phosphin)ruthenium(II)-Komplexen wurde durch Behandlung des Vorläuferkomplexes RuCl2(h2-Ph2PCH2CH2OCH3)2 mit verschiedenen Diaminen erhalten. Die Reaktion dieser Komplexe mit einem Äquivalent AgSbF6, AgBF4, oder TlPF6 führte zu einer Chlorid-Abstraktion und simultaner Koordinierung eines Ether-Sauerstoffatoms an Ruthenium unter Bildung monokatonischer Komplexe. Bei Verwendung eines großen Überschusses an Silber- oder Thalliumsalz bildeten sich die dikationischen Dichlorokomplexe [Ru(h2-Ph2PCH2CH2OCH3)2(diamin)]2+.
Um parallele Synthese und Interphasenchemie zu kombinieren, wurde der Ether-Phosphin Ligand Ph2PCH2CH2OCH3 durch eine entsprechende, in der Peripherie des Ligandengerüsts befindliche Spacer-Einheit modifiziert, die mit einer T-Silylgruppe ausgestattet ist. Der auf diene Weise erhaltene Ligand C6H5P(CH2CH2OCH3)-C6H4CH2NHC(O)NHCH2CH2CH2Si(OEt)3 wurde zur Darstellung einer Matrix von neutralen T-Silyl-funktionalisierten Ruthenium(II)-Komplexen des Typs Cl2Ru(P~O)2(diamine) mit den selben aliphatischen und aromatischen Diamine umgesetzt. Die entsprechenden monokationischen Ruthenium(II)-Komplexe [ClRu(PÇO)(P~O)-(diamine)][BF4] wurden ebenfalls zugänglich gemacht. Die T-Silyl-funktionalisierten Diamin-bis(ether-phosphin)ruthenium(II)-Komplexe wurden dann in Gegenwart unterschiedlicher Mengen von Cokondensationsmitteln Sol-Gel-prozessiert. Bei den resultierenden Hybridpolymere handelt es sich um eine neue Art von Komplexen mit variabler Beweglichkeit. Multikern-CP/MAS-Festkörper-NMR-Spektroskopie sowie andere Methoden wie EXAFS, EDX, SEM und BET wurden als Techniken zur Charakterisierung dieser Polymere eingesetzt.
Die beschriebenen Polymer-gebundenen Komplexe sind Teil einer neuer Gruppe von Interphasen-Katalysatoren, die mit bestimmten Screening - Methoden auf die Fragestellung hin untersucht werden müssen, welche von ihnen die besten Katalysatoren für die Hydrierung ungesättigter Ketone darstellen.