Inhaltszusammenfassung:
Sorghum bicolor-Varietäten wurden auf mögliche Resistenzmechanismen gegen Striga hermonthica untersucht. Exoenzyme des Parasiten, nötig für den Anschluß an das Gefäßsystem des Wirts, könnten durch Wirts-Exsudate in ihrer Aktivität gehemmt werden. Exsudate resistenter Sorghum-Varietäten zeigten aber keinen von dem suszeptibler Varietäten signifikant abweichenden Einfluß auf die Enzymaktivitäten. In den Wurzeln der (resistenten) Sorghum-Pflanzen konnten keine Phytoalexine nachgewiesen werden. Ein mechanischer Resistenzfaktor ist die Modifikation der Zellwände: NMR-Untersuchungen zeigten keine Unterschiede im Lignin-Gehalt junger Sorghum-Wurzeln resistenter Varietäten verglichen mit denen suszeptibler. Die dünnschichtchromatographische Untersuchung mit Bioautographie der Sorghum-Wurzelexsudate zeigte unterschiedliche Stoffe mit keimungsinduzierender Wirkung in den verschiedenen Sorghum-Varietäten auf. Ein Resistenzmechanismus im Zusammenhang mit der Haustorialinduktion ist höchst unwahrscheinlich. Es gelang ein Verfahren zu etablieren, welches es ermöglichte, S. hermonthica unter völligem Verzicht auf Stoffe von Wirtspflanzen in vitro anzuziehen. S. hermonthica-Pflanzen aus Mali und Kenia wurden anhand der Blütenmerkmale charakterisiert. Es zeigten sich klare morphologische Unterschiede zwischen der west- und der ostafrikanischen Herkunft. Ein genetischer Fingerabdruck von Striga-Pflanzen aus sieben afrikanischen Ländern und dem Jemen wurde mittels RAPD-PCR-Analyse erstellt. Die phylogenetische Auswertung ergab eine klare Aufspaltung in zwei monophyletische Gruppen: Eine Gruppe umfaßte die Herkünfte aus dem westlichen, die andere die aus dem östlichen Afrika und Jemen. Die Untersuchungen lassen somit den Schluß zu, daß in Afrika (zumindest) zwei Gruppen von 'S. hermonthica' mit unterschiedlicher geographischer Verbreitung vorkommen. Möglicherweise kann die eine Gruppe als S. senegalensis abgetrennt werden, ein Taxon, das meist in S. hermonthica eingeschlossen wird.