Inhaltszusammenfassung:
Immunosensoren sind ligandenaffinitäts-messende Sensoren, bei denen immunochemische Reaktionen über eine Transducerschaltung aufgezeichnet werden. Das fundamentale Merkmal aller Immunosensoren ist hierbei die Spezifität von Antikörpern zu geeigneten Analyten unter Ausbildung eines stabilen Immunkomplexes. Dies ist auch die Basis der Immunoassay-Methodologie. Im Vergleich beider Methoden ermöglicht die Transducer-Tech-nologie eine markierungsfreie Detektion und zugleich eine Quantifizierung des gebildeten Immunkomplexes.
In den letzten Jahren wurden Immunoassays auch verstärkt zur Spurenanalyse von toxischen Substanzen in der pharmazeutischen und der Nahrungsmittelindustrie sowie in der Umweltanalytik eingesetzt. Entsprechende Mess-ungen können hierbei jedoch nur diskontinuierlich erfolgen. Um eine kontinuierliche Analytik zu ermöglichen, er-scheint der Einsatz von Immunosensoren besonders vielversprechend. Auch im Bereich der klinischen Diagnostik gibt es viele Anwendungsgebiete, für die ein kontinuierliches „Monitoring“ von verschiedenen Analyten von großem Nutzen wäre. Deshalb sollten gerade Labormediziner die Vorteile des Einsatzes von Immunosensoren in der klinische Diagnostik und Laboratoriumsmedizin bedenken.
Dieser Vortrag wendet sich somit vor allem an Klinische Chemiker, Biochemiker, Physiker und Ingenieure mit Schwerpunkt Immunoassayentwicklung und Biosensortechnologie. Ziel des Vortrags ist es, die Entwicklungen in den Bereichen Immunoassay und Immunosensoren zusammenfassend darzulegen und auf das enorme Potential,wie auch auf das konkurrenzstarke Umfeld der Immunosensortechnologie in der klinischen Diagnostik hinzuweisen.