Inhaltszusammenfassung:
Die molekulare Erkennung stationärer Trennphasen für die Chromatographie wurde mit Hilfe der Kernresonanzspektroskopie charakterisiert.
Großes Augenmerk wird in letzter Zeit auf die Entwicklung von chiralen Trennphasen gerichtet.
Cyclodextrine haben sich aufgrund ihrer ringförmigen Hohlraumstruktur als sehr geeignet erwiesen.
Zur Untersuchung chiraler Wechselwirkungen bieten sich vor allem 2D NMR-Techniken an, mit denen es möglich ist Interaktionen über den Raum hinweg zu detektieren.
Gerade bei Makromolekülen hat sich das ROESY-NMR-Experiment als günstig erwiesen, welches eindeutige Zuordnungen auftretender Kreuzsignale ermöglicht.
Durch Anwendung des 2D ROESY-NMR-Experiments unter Hochauflösungsbedingungen konnte zwischen Cyclodextrin und Ephedrinisomeren die Bildung von Einschlusskomplexen detektiert werden. Eine Diskriminierung ergab sich dabei durch verschiedene Wechselwirkungen der Ephedrinseitenketten mit der Cyclodextrinaußenseite.
Für die Untersuchung von stationären Phasen auf Kieselgelbasis besonders geeignet ist die HR-MAS-Suspensions-NMR-Spektroskopie. Durch Zugabe eines Lösungsmittels kann die Mobilität der unlöslichen stationären Phasen erhöht werden und es resultieren NMR-Spektren mit verbesserter Auflösung.
Vorteilhaft ist, dass ähnliche Bedingungen geschaffen werden, wie sie in der Trennsäule vorliegen und es können die Untersuchungen zur molekularen Erkennung direkt an den Rezeptorstellen stattfinden.
Die Untersuchungen zeigen, dass es möglich ist Wechselwirkungen an stationären Kieselgelphasen zum Analyten zu detektieren und Unterschiede in der Stärke der Interaktionen zuzuordnen.
Die Anwendung eines 2D NMR-Experiments, welches auf der Korrelationszeitabhängigkeit des NOE-Effekts beruht, ermöglicht die empfindliche Charakterisierung. Untersucht wurde die Erkennung einer chiralen stationären Phase, zu zwei Enantiomeren des Leucins, die Kongruenz zu chromatographischen Resultaten wurde eindeutig festgestellt.