Inhaltszusammenfassung:
Neben einer kurzen Einführung in die Eigenschaften supraleitender Materialien im allgemeinen und der (Bi,Pb)-2223-Phase im besonderen wird im Rahmen dieser Arbeit die Bildung der (Bi,Pb)-2223-Phase ausgehend von zwei verschiedenen Ausgangsmaterialien, sog. Precursoren, untersucht. Sie kann je nach Ausgangsmaterial reduktiv oder oxidativ verlaufen. In beiden Fällen ist jedoch zunächst die Bildung von Pb-2212 unerlässlich, ehe die 2223-Bildung beginnen kann. Anhand von pulverförmigen Proben konnten Parametersätze zur Einstellung des Gehaltes an Pb-2212 und an Pb-haltigen Phasen in Precursoren erarbeitet werden.
Versuche zur Steigerung der Stromtragfähigkeit von (Bi,Pb)-2223 Bandleitern ergaben hohe Stromtragfähigkeit für Leiter mit Precursoren, die entweder frei von Pb4+-Phasen waren oder bereits Pb-2212 enthielten und in ihrer Reaktion ein Stück weit in Richtung der 2223-Bildung fortgeschritten waren. Unter bestimmten Bedingungen bewirken reduzierende Reaktionsbedingungen zu Beginn der Umsetzung eine Stromsteigerung. Temperaturabsenkungen am Ende des zweiten und/oder dritten Temperschritts bewirken ebenfalls eine Verbesserung der kritischen Stromstärke, da sie die Korn-Korn-Kontakte zwischen den einzelnen 2223-Kristallen verbessern.
Als zur Sprühpyrolyse alternative Methoden wurden Fällungen mit Hilfe von Oxalsäure und Präparationen über Salzschmelzen durchgeführt und hinsichtlich ihrer Eignung zur Herstellung von Precursoren für (Bi,Pb)-2223-Bandleiter bewertet. Mit Hilfe der Oxalatmethode kann 2223 mit guten magnetischen Eigenschaften hergestellt werden. Die Methode über Salzschmelzen führt zu Precursoren von hoher Dichte.