Inhaltszusammenfassung:
Ziel der Arbeit ist es, eine Polyolkombination aus Mannit und Sorbit herzustellen und die Parameter für den Granulationsprozess festzulegen, unter denen eine nadelförmige Struktur auf der Partikeloberfläche entsteht. Eine gegenseitige Beeinflussung der beiden Komponenten sowie auftretende Polymorphie wird an physikalischen Mischungen und co-sprühgetrockneten Produkten untersucht. Es entstehen weder Co-Kristalle noch ein Eutektikum. Die Polyole kristallisieren nebeneinander aus. Sorbit fällt hauptsächlich in Form einer erstarrten Schmelze an, neben amorphen Anteilen, die sich während der Lagerung in kristalline Formen umwandeln. Mannit kristallisiert als beta-Form, gemischt mit geringen Anteilen der alpha-Modifikation. Diese Zusammensetzung erweist sich als stabil. Das Sprühprodukt reagiert bei Stabilitätsuntersuchungen bei zwei verschiedenen relativen Feuchten auf erhöhte Feuchten sensibel. Im Hauptteil der Arbeit wird die Wirbelschichtgranulation eingesetzt. In einem Modellversuch werden im bottom spray Verfahren Granulate auf der Basis eines Fremdkorns mit glatter Oberfläche hergestellt. Durch gezielte Variation der Prozessparameter wird gezeigt, dass die Feuchtigkeit der Prozessluft den größten Einfluss auf die Ausbildung der Oberflächenstruktur ausübt, die Prozesstemperatur ist sekundär. Hohe Feuchten führen zu nadelförmigen Strukturen, die als Gemische aus Mannit und Sorbit einzuordnen sind. Bei geringer Feuchte dominiert die Entstehung plättchenförmiger Kristalle. Im top spray Verfahren werden bei variierenden Herstellungsbedingungen reine Mannit/Sorbit-Granulate hergestellt. Die auftretenden Unterschiede in den Oberflächen korrelieren mit dem Sorbitanteil in der Mischung. Kombinationen von Sorbit und Mannit weisen beim Tablettieren Vorteile gegenüber den Einzelkomponenten auf. Geringe Zusätze von Sorbit in der Wirbelschichtgranulation oder Sprühtrocknung von Mannit erhöhen die Kompaktibilität und vermindern die Hygroskopizität der entstehenden Co-Granulate.