Inhaltszusammenfassung:
Connexin32 (Cx32) ist das in den Hepatozyten der Maus vorherrschende gap-junction-Protein. In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss von Cx32 auf den Hepatokanzerogeneseprozess untersucht. Experiment I: Genetischer Hintergrund Mäuse verschiedener Stämme zeichnen sich durch unterschiedliche Lebertumor-Suszeptibilität aus. Cx32-Null-Mäuse wurden mit C57BL- (wenig) bzw. C3H-Mäusen (hoch suzeptibel) gekreuzt. Cx32Y/+ und Cx32Y/- Männchen (Cx32 ist X-chromosmal lokalisiert) der jeweiligen F1-Generation wurden einmalig mit dem Hepatokanzerogen DEN behandelt und die kanzerogene Antwort in der Leber anhand Glukose-6-Phosphatase (G-6-Pase) defizienter Läsionen quantifiziert. Hierbei zeigten Cx32Y/--Mäuse eine im Vergleich zum jeweiligen Wildtyp deutlich stärkere kanzerogene Antwort, insbesondere eine gesteigerte Wachstumsgeschwindigkeit der enzymveränderten Läsionen. Der Cx32-Gendefekt 'promoviert' unabhängig vom weiteren genetischen Hintergrund den Kanzerogeneseprozess, wobei, die weitaus stärkste Antwort in Cx32-Null-C3H-Mäusen beobachtet wurde. Mäuse dieses Stamms reagieren somit extrem sensitiv auf krebsauslösende Stoffe und sind somit potentiell zur empfindlichen Erfassung kanzerogener Wirkungen geeignet.
Experiment II: Mosaik-Expression von Cx32 Die aufgrund X-chromosomaler Inaktivierung postulierte mosaikartige Expresssion von Cx32 in der Leber heterozygoter Cx32+/--Mäuse konnte im Lebernormalgewebe durch immunhistochemische Färbung nachgewiesen werden, wobei die jeweiligen Gewebsanteile bei etwa 50 lagen und sich mit dem Alter der Tiere nicht signifikant änderten. Im Lebernormalgewebe bietet das Fehlen der Cx32-Expression somit keinen selektiven Wachstumsvorteil. Cx32+/--Mäuse wurden einmalig mit DEN behandelt und der Phänotyp sowie das Wachstumsverhalten der induzierten präneoplastisch- und neoplastisch-veränderten Läsionen bestimmt.