Inhaltszusammenfassung:
Vermutlich spielt oxidativ verändertes LDL in der Pathogenese der Atherosklerose eine bedeutende Rolle.
Methoden: In der vorliegenden Arbeit wurde der kupferkatalysierte LDL-Oxidationsprozeß in vitro durch Untersuchungen am Lipid- und Proteinanteil näher charakterisiert (1). Zusätzlich wurde die LDL-Oxidierbarkeit durch Antioxidantien in vitro und in vivo am Tiermodell beeinflußt bzw. die Auswirkungen von durch Sport induziertem oxidativem Streß untersucht (2). Es wurde versucht weitere Parameter zu finden, die auf eine veränderte LDL-Oxidierbarkeit bzw. ein erhöhtes vaskuläres Risiko schließen lassen. Die Antioxidative Kapazität im Plasma wurde näher untersucht (3) und eine Fluorescamin-Titration von Plasma-LDL entwickelt (4). Ferner wurden die zellulären Auswirkungen von LDL auf glatte Muskelzellen dargestellt (5).
Ergebnisse: (1) Es zeigten sich in LDL zeitgleich auftretende Veränderungen im Lipid- und Proteinanteil und somit Protein-Modifikationen in LDL ohne vorherige Lipidperoxidation. (2) Durch Sport induzierter oxidativer Streß veränderte die LDL-Oxidierbarkeit nicht. Ausdauertraining führte zu einer Abnahme, Akutbelastung zu einer leichten Zunahme an konjugierten Dienen während der in vitro-Oxidation von LDL, was auf eine veränderte LDL-Zusammensetzung schließen läßt. (3) An 6 Wochen cholesterinreich gefütterten Kaninchen ließ sich Plaqueprogression besser mit verminderter Antioxidativer Kapazität des Plasmas erklären als mit erschwerter LDL-Oxidierbarkeit in vitro. (4) KHK-Patienten zeigten bei der Fluorescamin-Titration und flourimetrischen Messung des isolierten LDL signifikant höhere Werte als die Kontrollgruppe, was evtl. auf eine andere LDL-Zusammensetzung hindeutet. (5) Oxidativ modifiziertes LDL führte zu einer Erhöhung des intracellulären Ca2+.