Inhaltszusammenfassung:
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit den Langzeitwirkungen des Persönlichen Budgets auf die Handlungsspielräume von erwachsenen Menschen mit Lernschwierigkeiten, die von einem stationären Wohnangebot der Eingliederungshilfe in eine private Wohnform wechseln. Es handelt sich um eine qualitative Vertiefung der ersten Forschungsergebnisse aus dem Modellprojekt „Persönliches Budget für Menschen mit Behinderung in Baden-Württemberg“. Die Arbeit liefert vertiefende Einblicke in die komplexe Lebenswelt von Menschen mit Lernschwierigkeiten und eine Rekonstruktion von Entwicklungsverläufen über einen Zeitraum von 5 Jahren.
In einem weiteren Analyseschritt geht die Autorin der Frage nach, welche Kriterien Menschen mit Lernschwierigkeiten in ihrer Autonomie – als Ziel sozialer Hilfen – stärken können. Dabei versucht sie die Sozialleistungsform Persönliches Budget durch Bezug auf die Anerkennungstheorie von Honneth und die Professionalisierungstheorie von Oevermann theoretisch zu fundieren. Dem folgt eine empirische Fundierung der genannten Theorien im Hinblick auf die lebensweltlichen Erfahrungen von Menschen mit Lernschwierigkeiten.