Erfolgreiche Bildungswege junger Erwachsener aus bildungsfernen Arbeitermilieus

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68755
http://hdl.handle.net/10900/48010
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2012
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Erziehungswissenschaft
Gutachter: Held, Josef (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2013-05-13
DDC-Klassifikation: 370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Schlagworte: Pädagogische Soziologie , Arbeiterklasse , Bildungsverhalten , Arbeiterjugend , Milieu , Soziale Situation
Freie Schlagwörter: Erfolgreiche Bildungswege , Bildungsfernes Arbeitermilieu
Education , Young adults
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden Untersuchung wurden die ‚Erfolgreichen Bildungswege junger Erwachsener aus (bildungsfernen) Arbeitermilieus’ untersucht. Das Untersuchungsinteresse lag auf der Erkundung und Analyse der erfolgreichen Bildungswege der Untersuchungsgruppe hinsichtlich der Fragestellungen: Wie es junge Erwachsene aus (bildungsfernen) Arbeitermilieus geschafft haben trotz einer so genannten ‚schwierigen Ausgangslage’ einen erfolgreichen Bildungsweg einzuschlagen? Welche Hürden hatten sie dabei zu nehmen und wie sind sie damit umgegangen? Als ‚schwierige Ausgangslage’ wurde speziell der Bildungsstand der Eltern und die Zugehörigkeit zu einem Arbeitermilieu betrachtet. Die Untersuchung richtete ihren Blick demnach v.a. auch auf so genannte Risikofaktoren auf den erfolgreich verlaufenen Bildungswegen der Untersuchungsgruppe sowie auf Schutzfaktoren und Empowermentstrukturen, welche als risikomildernde Faktoren eine Schlüsselfunktion im Bewältigungsprozess von Stress- und Risikosituationen darstellen und resilienzfördernd auf ein Subjekt wirken können (Maier, 2005). Die Untersuchung wurde mithilfe einer Triangulation von quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden und einer ergänzenden qualitativen Fallgruppenanalyse vorgenommen. Der Forschungsgewinn der Untersuchung liegt v.a. in der weiteren Stärkung von Theorien der Bildungsforschung zur Förderung der Chancengleichheit im deutschen Schul- und Bildungswesen sowie im Gewinn weiterer Anregungen zum Ausbau bestimmter bildungsfördernder Maßnahmen für die Untersuchungsgruppe. Insbesondere die qualitative Untersuchung ermöglicht einen Einblick auf subjektive und kontextuelle Voraussetzungen für das Beschreiten erfolgreicher Bildungswege der Untersuchungsgruppe, indem sie subjektive Hindernisse und deren Überwindungsmöglichkeiten und Bewältigungsstrategien offen legt. Diese lassen sich zusammengefasst v.a. in einer verstärkten Übernahme der jungen Erwachsene der Verantwortung sowie des Managements ihres Bildungsweges und dessen Finanzierung erkennen. Hilfestellungen der sekundären und tertiären Sozialisationsinstanzen stellten dabei durch die Vermittlung von Handlungsmöglichkeiten und Handlungsfertigkeiten eine tragende Rolle für die Überwindung und Bewältigung von Hindernissen. Die primäre Sozialisations-instanz - das Elternhaus - erwies sich innerhalb der Untersuchung als weniger bedeutend für das Beschreiten eines erfolgreichen Bildungsweges als die sekundären und tertiären Sozialisationsinstanzen. So erwiesen sich das Bildungsmilieu des Elternhauses, ein Migrationshintergrund oder gar eine Einwanderung während der Schulzeit durch eine gute Informationsvermittlung und rege Unterstützungsleistungen durch die sekundären und tertiären Sozialisationsinstanzen als weniger bedeutend für das Beschreiten eines erfolgreichen Bildungsweges der Untersuchungsgruppe. Folglich ließen sich vermeintliche Defizite und Risikofaktoren des Herkunftsmilieus mithilfe äußerer Sozialisationsinstanzen kompensieren. Daraus lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass den sekundären und tertiären Sozialisationsinstanzen ein besonderes Gewicht im Beschreiten eines erfolgreichen Bildungsweges junger Erwachsener aus (bildungsfernen) Arbeitermilieus zukommt.

Abstract:

The present study has investigated the successful courses of education of young adults belonging to a low educated workers milieu. The research interest was to explore and analyse the successful courses of education in regard to the following questions: How did the young adults manage to accomplish a successful course of education despite a so-called ‘difficult starting position’? Which obstacles did they have to take in order to accomplish a successful course of education? And how did they handle these obstacles? Especially, the parental level of education and the belonging to a low educated workers milieu was distinguished as a ‘difficult starting position’. Therefore, the study has also turned its focus towards so-called risk factors on the successful courses of education as well as on so-called protection factors and empowerment structures which can represent a key function in the mastering process of stress and risk situations, and are able to moderate risk factors (Maier, 2005). Furthermore, they are able to support the development of an individual’s resilience. The study was con-ducted by using a triangulation of quantitative and qualitative research methods and a sup-plementary qualitative case group analysis. The profit of the study is mainly due to the further strengthening of known theories of education research that promote equal opportunities in the German school and education system. Additionally, the study offers suggestions related to the development of specific measures to promote education for the study group. Particularly, the qualitative study provides insight on subjective and contextual prerequisites for the accomplishment of the successful courses of education of the study group by revealing subtle obstacles and coping strategies. These can primarily be summarized in an amplified take-over of the responsibility as well as the management of once own course of education, and its financing by the young adults. By conveying coping options as well as coping skills, especially, the assistance and support of secondary and tertiary socialization instances bear a key role in accomplishing the successful courses of education. The primary socialization instance – the family of origin – proved to be of less importance for the accomplishment of a successful course of education than the secondary and tertiary socialization instances. According to this, a low level of education of the family home as well as a background of immigration, or an immigration while being already in school, proved to be less of importance for the accomplishment of a successful course of education, if there had been a good information brokering and active support by secondary and tertiary socialization instances. Thus, putative deficits and risk factors of the origin environment and thus, milieu of origin could consequently be compensated with the help of outer socialization instances. From this, the conclusion can be drawn that a special weight in following a successful course of education of young adults from a low educated workers milieu befits the secondary and tertiary socialization instances.

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