Inhaltszusammenfassung:
77 Jahre alt war Friedrich Theodor Vischer, als er - im Jahr 1884 - sein kleines schwaebisches Lustspiel "Nicht Ia" veroeffentlichte . 1 ) Der Titel zielt auf die Zeugnisnote, die der Herr Dekan Kleramle von seinem kuenftigen Schwiegersohn erwartet; der junge Vikar, der die Dekanstochter liebt, bringt es zwar nur auf IIa , aber in den Wirren der 48er Revolution bewaehrt er sich so, dass schliesslich auch der alte Pfarrer nachgibt: mit seinem "Meitwege!" (meinetwegen) endet das Spiel . Es ist ein anspruchsloses Theaterstuecklein; aber die Szenerie eines schwaebischen Pfarrhauses mit dem gestrengen Herrn, der Angst vor seiner eigenen Sentimentalitaet hat, mit der aufgeschlossenen Pfarrfrau , der pfiffigen Pfarrerstochter, dem schuechternen Vikar, der putzwuetigen Dienstmagd - diese Szenerie ist trefflich eingefangen und verlebendigt in der genauen Vermittlung des Dialekts , wobei Vischer vor allem dem gehobenen Honoratiorenschwaebisch manche Pointe abgewinnt.