Inhaltszusammenfassung:
Die Rede von "heutigen Industrienationen" deutet darauf hin, daß moderne Gesellschaften vergleichbare Systemeigenschaften entwickeln, die sie von traditionalen, landwirtschaftlich bestimmten Gesellschaften grundlegend unterscheiden (vgl. den Beitrag von Huber in diesem Band) und die für die Struktur der Familie und die Wahrnehmung ihrer Sozialisationsaufgaben folgenreich sind. Im ersten Teil des folgenden Beitrages werden daher einige der Auswirkungen der Modernisierung auf die Rahmenbedingungen familialer Sozialisation erörtert. Im zweiten Teil werden einerseits methodologische Überlegungen angestellt, insbesondere zur Frage, wie eine kulturvergleichende Sozialisationsforschung der Eigendynamik von Familien, der Pluralisierung familialer Lebensformen und dem aktiven Charakter kindlicher Lernprozesse gerecht werden kann; andererseits kommen empirische Befunde über Bedingungen, Prozesse und Wirkungen familialer Sozialisation in ausgewählten Gesellschaften in Ost und West zur Sprache. Der kurze Schlußteil fragt nach dem Zusammenhang zwischen Forschung, Praxis und Politik.