„Rechtwinklig an Leib und Seele" - Zur Haltungserziehung im deutschen Faschismus

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-44046
http://hdl.handle.net/10900/47686
Dokumentart: Wissenschaftlicher Artikel
Erscheinungsdatum: 1990
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Empirische Kulturwissenschaft
DDC-Klassifikation: 370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Schlagworte: Haltungserziehung , Nationalsozialismus
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Zugleich einen Höhepunkt und einen Tiefpunkt des Prinzips Aufrecht bringt die nationalsozialistische Bewegung. Sie führt ihren Kampf von Anfang an und mit großem Erfolg auch als Symbolkampf um die „bessere Haltung". Die SA geht dabei voran - mit starrem Blick, vorgeschobenem Kinn, herausgedrückter Brust, eingezogenem Bauch, zurückgenommenem Becken, zusammengepreßten Gesäßbacken, in strammstem Gleichschritt. In der Selbstinterpretation dieser Haltung knüpft sie an den bürgerlichen und sozialistischen Befreiungsdiskurs an: Hier erhebe sich ein Volk, hier reckten Arbeiter trotzig ihr Haupt. Doch die Gewalt, die sich diese zur äußersten Geradheit aufgerichteten Körper selbst antun, weist darauf hin, daß hier nicht der Einzelne befreit werden soll, sondern etwas „Höheres", zu dem dieser Einzelne trotz aller Anstrengung nicht emporreicht: „Deutschland" nämlich, vertreten durch einen Führer, dem die Einzelnen sich unterwerfen, um in seinem Dienste wieder unterwerfen zu dürfen.

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