Inhaltszusammenfassung:
Die Dissertation beleuchtet verschiedene Aspekte des Aktienhandels am Beispiel von XETRA, dem Handelssystem der Deutschen Börse. Das erste einführende Kapitel diskutiert auf einfache Weise die Rentabilität des Aktienhandels, sowohl für den Betreiber, als auch für die Anbieter von Liquidität. Es wendet den Ansatz von Harris und Hasbrouck(1996) auf den kontinuierlichen Handel an und erweitert ihn für die Auktionsphase. Das zweite Kapitel analysiert den Einfluss von adverser Selektion auf das Liquiditätsangebot. Es lockert die Annahmen der empirischer Implementierung von Sandas(2001) für das theoretische Modell, das Glosten(1994) vorgeschlagen hatte, in zwei Dimensionen. Das Ersetzen der marginalen Gewinnbedingungen mit durchschnittlichen verbessert die empirische Eignung. Dies gilt nicht für die nicht parametrische Spezifikation von unlimitierten Aufträgen. Eine Querschnittsanalyse untermauert das bekannte Ergebnis, dass die Kosten adversere Selektion für Aktien mit niedrigerer Kapitalisierung höher sind. Iceberg Orders ermöglichen es Händlern nicht sichtbare Liquidität in das Orderbuch einzustellen. Das dritte Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen den beiden Arten von Liquidität. Es zeigt, dass Iceberg Orders mittels öffentlicher Information zu entdecken sind und dass die anderen Handelsteilnehmer davon abhängig unterschiedliche Strategien verfolgen. In Anwesenheit dieser Art von Aufträgen ändert sich die Verteilung von unlimitierten Aufträgen und deren Einfluss auf zukünftige Preisbewegungen. Nach Berücksichtigung dieser Effekte ändert sich in einem Glosten/Sandas Modell die marginale Kompensation von Liquiditätsanbietern. Das vierte Kapitel fokussiert auf die Eröffnungsauktion. Es stellt eine Erweiterung des Ansatzes von Biais et al.(1999) vor, dass es erlaubt, die zusätzliche Volatilität aufgrund von Markt Mikrostruktur-Effekten explizit zu berücksichtigen. Die Resultate zeigen, dass der indikative Preis Information enthält, die bei einer Vorhersage des vermutlichen wahren Werts nach Abschluss der Auktion hilfreich ist. Die Qualität der Information kann durch das indikative Volumen genauer bestimmt werden. Zudem enthält das (nicht offene) Auftragsbuchs weitere Informationen über den zukünftige Wert, die noch nicht im indikativen Preis enthalten sind.