Das "Erziehungsfieber" als Merkmal der koreanischen Lernkultur - Analysen zu den Determinaten für die Spitzenposition der koreanischen SchülerInnen in der internationalen PISA-Studie unter besonderer Berücksichtigung außerschulischer Einflussfaktoren (Nachhilfeunterricht und Bildungsaspiration der Mütter)

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-43109
http://hdl.handle.net/10900/47676
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2009
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Erziehungswissenschaft
Gutachter: Liegle, Ludwig (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2009-07-28
DDC-Klassifikation: 370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Schlagworte: Pisa <Test> , Korea
Freie Schlagwörter: PISA-Studie , Süd-Korea , Erziehungsfieber , Muttersprache, Nachhilfe
PISA , South Korea , Educational fever , Mother tongue , Private lesson
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die vorliegende Dissertation widmet sich der Analyse zu den Determinanten für die Spitzenpositionen der koreanischen SchülerInnen in der internationalen PISA-Studie unter besonderer Berücksichtigung außerschulischer Einflussfaktoren in Bezug auf Nachhilfeunterricht und auf „Erziehungsfieber (oder Bildungsaspiration)“ der Mütter. Drei Schwerpunkte wurden in dieser Arbeit gebildet: Der erste Schwerpunkt betrifft die Beschreibung der typischen koreanischen Lernkultur. Die Grundlage des koreanischen Bildungswesens und der Lernkultur richtet sich nach den sozialen und kulturellen Vorstellungen, wie beispielsweise dem Konfuzianismus. Die Charakteristika der koreanischen Lernkultur werden in einem Wort als so genanntes „Erziehungsfieber“ bezeichnet. Der zweite Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in den Untersuchungen der Lesekompetenz in Süd-Korea um Vergleich zu Deutschland bei der PISA-Studie 2000. Im Anschluss daran wird die bildungspolitische Bedeutung der internationalen vergleichenden Schulleistungsstudien unter Berücksichtigung der Schlüsselqualifikation Literacy diskutiert, um das PISA-Konzept und die Beiträge dieser Schulleistungsstudien in Bezug auf die Bildungsplanung und die externe Evaluation sowie die Schulentwicklung beurteilen zu können. Koreanische SchülerInnen werden von ihren Eltern intensiv unterstützt. Das gilt einerseits finanziell. Eltern scheuen keine Mühen, um die Aufwendungen für die Ausbildung ihrer Kinder zu erwirtschaften. Andererseits wird vornehmlich bei Müttern der Opferbereitschaft und Verfügbarkeit großer Wert beigemessen, weshalb die koreanischen Mütter stets bereit sind, sowohl psychisch als auch finanziell alle Opfer zu bringen. Aus diesem Grund könnte man sagen, dass die koreanischen Kinder ihrer Mutter viel zu verdanken haben, wenn sie gute Leistungen erreichen. Demzufolge ist das koreanische „Erziehungsfieber“ mit der Nachfrage der koreanischen Mütter analog. Dieses „Erziehungsfieber“ der koreanischen Mütter zeigt sich im gegenwärtigen Süd-Korea im wesentlich in der privaten Nachhilfe. Dieses „Erziehungsfieber“ der koreanischen Mutter findet sich sowohl in Süd-Korea als auch in Deutschland. Der letzte Schwerpunkt darin, dass es bei den koreanischen Familien in Deutschland große Nachfrage nach dem Erwerb von Sprachkompetenz herrscht, sowohl im Deutschen als auch im Koreanischen. In den koreanischen Familien in Deutschland steht die Mutter im Spracherwerb des Kindes im Zentrum, auf jeden Fall wenn in den Familien zwei Sprachen, nämlich das Deutsche und das Koreanische, gesprochen werden. Die sprachliche Kompetenz und die späteren schulischen Leistungen der zweisprachigen Kinder bedürfen vielfältiger und früher familiärer Unterstützung. Deswegen neigen die koreanischen Eltern in Deutschland auch dazu, ihren Kindern möglichst früh Lesen und Schreiben beizubringen. Überdies bemühen sie sich auch darum, einerseits ihren Kindern die koreanische Sprache rechtzeitig beizubringen und andererseits die deutsche Sprachkompetenz ihrer Kinder zu verbessern. Noch dazu wird eine Fallstudie im Exkurs zu einer früheren Sprachförderung in der deutsch-koreanischen Familie exemplarisch dargestellt.

Abstract:

The “education fever” as an attribute of the Korean culture of learning - Analysis of the determinates for the Korean student’s leading positions in the International Student Assessment (PISA) with a special regard to the extracurricular parameters (private lessons and the aspiration for education of Korean mothers) Abstract: The present dissertation addresses the analysis of the determinates for the Korean student’s leading positions in the International Student Assessment (PISA) with a special regard to the extracurricular parameters as private lessons and the “education fever (or the aspiration for education)” of Korean mothers. Three main topics are prioritized in this dissertation: The first focus deals with the characterization of the typical Korean culture of learning. The basis of the Korean education system and the culture of learning comply with social and cultural conception like the Confucianism. The Korean learning culture characteristics are sum up in the word "education fever". The second focus of this thesis lies in the study of reading skills in South Korea in comparison to Germany at PISA 2000. In the following the thesis discusses the importance of education policy of international comparative student assessment with special regard on the key quality of literacy to judge the PISA concept and the student assessments concerning educational planning, external evaluation and educational development. Korean students are intensively supported by their parents. This means on the one hand in financial matters. Parents don’t avoid anything to earn the expense of their children’s education. On the other hand the sacrificing of the mothers and their availability is seen to be of great importance. For this reason Korean mothers are always ready to make mental and financial sacrifices. As a result of one could say that Korean children owe their mothers a lot when reaching good results. Accordingly the "education fever" is analogue to the request of Korean mothers. This "education fever" of Korean mothers in present South Korea appears mainly in private lessons and emerges in South Korea as well as in Germany. The last focus is set on the fact that Korean families living in Germany demand fluency in German as well as in Korean. In those families the mother is mainly important for the child’s fluency, especially when two languages, namely German and Korean are spoken. The linguistic skills and the following school performance require manifold and early familiar support. As a result of Korean parents in Germany tend to teach reading and writing as early as possible. In addition to that they bother to teach Korean on an early age by improving the German skills of their children at the same time. Additionally a case study of early language promotion in a German-Korean family is exemplarily described.

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