Blech reden : über Sinn und Unsinn modischen Sprachgebrauchs

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-41083
http://hdl.handle.net/10900/47662
Dokumentart: Wissenschaftlicher Artikel
Erscheinungsdatum: 1972
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Empirische Kulturwissenschaft
DDC-Klassifikation: 390 - Bräuche, Etikette, Folklore
Schlagworte: Sprachgebrauch , Modesprache
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Wir Modernen, wir Kurzatmigen in jedem Sinne Man kann auf die Sprache selber anwenden, was — freilich in einem etwas anderen Zusammenhang — Niklas Luhmann als die Reduktion von Komplexität bezeichnet hat, und diese Leistung der Reduktion von Komplexität erscheint in der sprachlichen Mode potenziert. Diese funktionale Beobachtung schließt freilich die Feststellung nicht aus, daß es sich dabei um falsche, um zumindest fragwürdige Reduktionen handeln kann. Die Fehler sind in ganz verschiedenen Richtungen zu suchen; ich stelle drei heraus: die erste, die Tendenz jeder Mode, möglichst schnell selbstverständlich zu erscheinen, und auch diese Tendenz bleibt in der Betrachtung meistens hinter der Feststellung der Extravaganz zurück. Diese Tendenz führt dazu, daß in der Sprachmode den beteuernden Natürlichkeitsvokabeln ein besonderes Gewicht zukommt. Ein Beispiel: Je lückenloser wir von Künstlichem, von Gemachtem umstellt werden, um so häufiger scheint der Umgang mit dem Wort „echt" zu werden. Vom „echten Humor" über die „echten Sonderleistungen" im Ausverkauf, über die „echte Freude", die „echte Preiswürdigkeit", die „echten Chancen", die „echte Betreuung" bis hin zur „echten gesprochenen Sprache".

Das Dokument erscheint in: