Inhaltszusammenfassung:
Der entwicklungsgeschichtliche Überblick über das Problem der literarischen Autonomie, der im folgenden versucht werden soll, verweist in seinen nicht unabsichtlich beibehaltenen plädoyerhaften Zügen darauf, daß er die Weiterbearbeitung eines Referats darstellt, das vor einem Forum von Germanisten gehalten wurde. [1] Ausgegangen wurde dabei von Thesen: Zunächst der, daß das als literarische Autonomie Bezeichnete relativ in einem doppelten Sinne ist. Einmal hängt Literatur, Produkt einer besonderen Form gesellschaftlicher Arbeit, in ihren Möglichkeiten stets vom System gesellschaftlicher Praxis ab, das wesentlich von der Produktionsweise des materiellen Lebens bestimmt ist. Dies schließt, zum andern ein, daß die sogenannte autonome Literatur und mit dieser die Vorstellung genuin autonomer Werke Ausdruck der Bewegung dieses Praxiszusammenhangs selbst, also auch historisch relativ ist und als insbesondere mit der bürgerlichen Gesellschaft Entstandenes deren eigener Entwicklung folgt.